Mittwoch, 28. Januar 2009

Der Krieg, den niemand interessiert




Ich bin mittlerweile schon längere Zeit bei Polyfeucht dabei, mich aber bis jetzt gescheut irgendwelche Artikel zu schreiben ;>. Kurze Vorstellung: Ich bin Roman, 17, im schönen Dorf Hambrücken zu Hause, und besuch das Schönborn Gymnasium in Bruchsal (wie die meisten hier). Im ersten Artikel will ich erstmal etwas schwerere Kost ansprechen, ich hoffe es gelingt mir >_<.

Zur Erinnerung; Die sog. "Operation Gegossenes Blei" ist eine am 27. Dezember gestartete Militäraktion Israels, um zum einen die Hamas im Gazastreifen zu bekämpfen, zum anderen um deren Racketenbeschuss auf das israelische Grenzgebiet zu unterbinden.

Als ich davon hörte, dass Israel mal wieder einen Krieg gegen die Palestinänser anfangen will, hab ich erstmal den Kopf geschüttelt. Noch mehr erstaunt war ich allerdings, in Erwartung vieler kritischer medialen sowie politschen Kommentare, dass diese (fast) ausblieben. Der Krieg scheint durch den Raketenbeschuss der Hamas gerechtfertigt also gab es kaum kritische Kommentare. Ergebnis des 22 Tage langen Krieges sind ein durch Obamas Amtsantritt erzwungenes Friedensabkommen, dem eilig beiderseitig zugestimmt wurde, und zahlreiche Opfer auf palästinensischer Seite. Ob Israel die Zerstörung der Schmuggeltunnel, bzw. eine Schwächung der Hamas erreicht hat, ist eher fraglich.

Erstaunlicherweise wurde der Krieg von den meisten nur mit einem Schulterzucken bedacht. Wenn man die Geschichte der Querelen im Gaza Streifen betrachtet, ist bei vielen anscheinend eine Art Desensibilisierung von statten gegangen. Ähnlich den häufigenTerroranschlägen, bei denen man schnell (geistig) abschaltet, scheint es beim viel länger andauernden Gaza Konflikt zu gehen. Man kann die Reaktion natürlich verstehen, man will sich nicht immer mit dem selben leidvollen Thema befassen aber der Knackpunkt ist folgender: Israel kann sich mittlerweile (fast) alles erlauben. Als es mehrere Berichte vom Einsatz sehr umstrittener Phosphorbomben (mehr dazu im gleich folgenden Video) auftraten, gab es anstatt von Proteststürmen nur minimale kritische Reaktionen, von der Politik hingegen gar keine!



Phosphorbomben. Sie enthalten weißen Phosphor und Kautschuk und wurden aufgrund der hohen Rauchentwicklung eigentlich zur Verschleierung von Truppenbewegungen eingesetzt. Der Phosphor reagiert brennend mit der Luft und ist nur durch Luftabschluss zu löschen. In diesem Konflikt wurde er allerdings als Brandbombe in dicht besiedelten Gebieten eingesetzt, was auf die Bevölkerung fatale Auswirkungen hatte. Durch den Kautschuk haftet er auf der Haut und verursacht schwerste Verletzungen. Ausßerdem wirken wenige Mengen im Blut durch Hemmungen des Stoffwechsels tödlich.

So schwer es auch fällt, gerade beim Thema Krieg, egal gegen wen und von wem ausgeübt, sollte man immer wachsam seine Augen auf die Geschehnisse richten und sich kritisch äußern.


mfg. Fishtank

1 Kommentare:

A.G. hat gesagt…

schöner post :]
trifft auf mich allerdings nicht zu, ich habe und musste mich für den krieg interessieren - wir haben es im geschichte-politik-unterricht ausführlich besprochen..
aber hast recht, von den medien wurde und wird der krieg nicht sonderlich ausführlich behandelt..