Freitag, 29. Mai 2009

Wahl-O-Mat. Europa '09



Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gibt zu allen wichtigen Wahlen einen Wahl-O-Mat heraus, mit dem man Affinitäten zu den meisten wählbaren Parteien der jeweiligen Wahl berechnen kann.

Man stimmt einer handvoll Thesen zu - oder auch nicht, man kann alternativ auch neutral bleiben oder die These aus der Wertung nehmen, in dem man sie überspringt.
Beispiel: "Wahlrecht ab 16 Jahren bei Europawahlen!" -> stimme zu / neutral / stimme nicht zu // These überspringen
Abschließend kann man den Thesen, die man persönlich besonders wichtig findet, doppelt gewichten, dann wird es mit den Antworten der jeweiligen Parteien verglichen. Man kann sich in mehreren Tabellen anzeigen lassen, wie verschiedene Parteien zur jeweiligen These stehen. Optional gibt es ein kurzes Statement zu jeder These, die den Standpunkt begründet.

Alterniv oder ergänzend kann man den etwas anderen Vote Match - Rechner benutzen. Dieser vergleicht nicht mit den deutschen Parteien, sondern mit den Europäischen Parlamentsparteien.

Ich finde den Wahl-O-Mat oder den Vote Match nicht zwingend notwendig, um seine politische Linie zu finden - aber gerade für diejenigen, die nicht mehr Parteien kennen, als die, die bereits im Parlament vertreten sind, könnte es zum Entdecken neuer Perspektiven führen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man nach dem Vergleichen mit den verschiedenen Parteien und dem Lesen derer Begründungen einen zweiten Durchgang macht.

Die Ergebnisse sollten jedoch nicht als direkte Wahlempfehlung gelten, sondern hauptsächlich politsches Interesse und die politische Willensbildung fördern.


MK.

LeftRightLeftRightLeft.



Coldplay veröffentlichen ein grandioses Live-Album.
Und du kannst es für umme runterladen.

Gänsehaut garantiert!


MK.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Grayson.


direktrobin

Hm?


MK.

Samstag, 23. Mai 2009

Zur Europawahl '09



Am 7. Juni sind Europawahlen.
Nur wenigen ist klar, was man dabei eigentlich wählt.
Ein Sender mit Bildungsauftrag hat deshalb eine Animation veröffentlicht, die ein paar Infos zur Europawahl bereitstellt.

http://www.tagesschau.de/static/flash/eu_wahl2009/

Behandelt werden zwei von vielen wichtige Fragen:
Wie wird das EU-Parlament gewählt?
Wie viel Macht hat das EU-Parlament?


Als kleine Anregung meinerseits sei noch folgendes Filmchen präsentiert:


youtube direktwums


MK.

Freitag, 22. Mai 2009

Band des Monats. Mai '09

Nachdem ich mich letzten Monat für keine Band entscheiden konnte, gibt es diesen Monat etwas ganz besonderes. Drei Gründe haben mich dazu gebracht, eben diese Band als Band des Monats zu küren. Zuerst habe ich per Zufall ein Interview gelesen, dann gesehen, dass sie diesen Monat ein Album veröffentlicht haben. Der dritte Grund setzt sich aus einem gegensätzlichen Argument zusammen. Und zwar mochte ich die Band noch nie so wirklich, aber irgendwie reizt mich das Drumherum doch.



ENDSTILLE

'Endstille spielt ekeligen aggressiven Black-Metal mit der Feuergeschwindigkeit eines MG42 und der Durchschlagskraft von schwerer Schiffsartillerie.' heißt es auf der offiziellen Homepage des Quartetts. Und es stimmt. Ausnahmslos jedes Album ist vertonter Krieg, akustische Zerstörung. Es provoziert gekonnt. Anders als der latent theatralische Blackmetal aus Norwegen mit Fleisch&Blut-Symbolismus zeigt sich in Endstille die pure kalte deutsche Rauheit. Es klingt ekelhaft, eintönig und zerstörerisch. Eben so, wie man sich Krieg vorstellt, nur irgendwie mit einer Extraportion Abscheulichkeit.

Damals, als ich mich noch regelmäßiger mit dieser Stilrichtung befasst habe, war ich vor allem von den Artworks der CDs und LPs begeistert - sie hatten alle diese Wucht, die mich auch heute noch anspricht. Mein Favorit ist immer noch das auftauchende U-Boot auf der Navigator von 2005. Wiederum abgeschreckt haben mich die viele BM-Kiddies, die sich mit dem Namen Endstille geschmückt haben. Zugegeben, es ist auch die Band, die einem im diesem Genre schnell ins Auge fällt. Ihr Auftreten ist reine Propaganda und der Name trägt auf gewisse Art schon einen Ruf mit sich.

Ich hab in das neue Album noch nicht reingehört, genausowenig wie ich jemals ein anderes Album von ihnen ganz angehört habe, aber es wird wohl nicht sehr verschieden sein. Endstille eben.

Achja, und... ähm... FUCK HELL!!


MK.

Dienstag, 19. Mai 2009

Ode an die Wahrheit

Pearl Jam >>Gimme Some Truth<< (John Lennon Cover)

Nichts drückt mein Verlangen und mein Prinzip besser aus:


I'm sick and tired of hearing things,
from uptight, short sighted, narrow minded hypocrites,
all I want is the truth,
just gimme some truth,
I've had enough of reading things,
by neurotic, psychotic, pig headed politicians,
all I want is the truth,
just give us the truth.

No short haired, yellow bellied, son of tricky Dicky is
gonna mother hubbard, soft soap me with just a pocket full of oil,
money for oil,
money for oil.

I'm sick to death of seeing things,
by tight lipped, condescending, mommy's little chauvinists,
all I want is the truth,
just gimme some truth,
I've had enough of watching scenes,
of schizophrenic, egocentric, paranoia prima donnas,
all I want is the truth,
just give us the truth,

No short haired, yellow bellied, son of tricky Dicky is
gonna mother hubbard soft soap me with just a pocket full of oil,
money for oil,
money for oil,

No short haired, yellow bellied, son of George-Porgy is
gonna mother hubbard soft soap me with just a pocket full of oil,
it's money for oil,
no blood for oil,

I'm sick to death of hearing things,
from uptight, short sighted, narrow minded hypocrites,
all I want is the truth,
just gimme some truth,
I've had enough of reading things,
by neurotic psychotic, homophobic hypocrites,
all I want is the truth,
just give us the truth,
all we want is the truth,
just give us the truth,
we can handle the truth,
just give us some truth,
share with us the truth,
we'll give you our truth.

Anika

Montag, 18. Mai 2009

Merkel, deine Zuhörer.



Interesse.
Erfrischung.
Enthusiasmus.
Aufmerksamkeit.
Leidenschaft.

Fünf Dinge, die die drei Zuhörer hinter unserem Merkel nicht ergriffen haben. Das Bild ist aus einem Video auf ZDF.de, hab vergessen, den Link zu speichern. War übrigens nicht das einzige Video mit diesem Merkel Makel.


MK.

Sonntag, 17. Mai 2009

Dinner mit Darth Vader.



Hat sich eigentlich jemals jemand gefragt, was in der Wolkenstadt überhaupt hinter verschlossenen Türen abgespielt hat? Das fehlende Puzzleteil findet ihr hier.

Andere, humoristisch sehr hochwertige Filmchen gibt es im Menü unter den Filmen. "Robot Chicken" nennen sich die Macher. Ein anderes Bespiel oder bei Youtube.


MK.

Sonntag, 10. Mai 2009

Über die Unvereinbarkeit von Wirtschaft und Fortschritt.


c volkswagen

Auf einem anderen Blog wurde das komplett Nachhaltige Auto diskutiert. Das auto:nomo (autonom = selbstbestimmt) ist zu Hauptanteilen aus Hanffaser und Arboform, einem Kunststoff mit Holzbestandteilen, hergestellt, aerodynamisch und minimalistisch. Der Kraftstoffverbrauch ist sehr gering (2-3 l/100km; zum Vergleich der Durchschnittsverbrauch eines Kleinwagens 6-8 l/100km), kann mit Elektromotor praktisch auch auf 0 verringert werden, indem man eine zugehörige Solarladestation anschafft.


Das auto:nomo. Ein zu befremdlich futuristisches Design?

Soweit sogut.
Aber was bedeutet das in der Praxis?

Bisher handelt es sich nur um ein Modell - eine Idee für eine Grundlage der nachhaltigen Wirtschaft in der Automobilbranche und ein Fortschrittsgedanke in Sachen Optimierung und umweltverträgliche Technik. Es existiert noch kein Prototyp und trotz des überzeugenden Gesamtargumentes hat noch kein führender Automobilhersteller Schritte in diese Richtung unternommen, die auf ein anderes Ziel als der Image-Pflege ausgerichtet waren. Man hört in der Tat immer wieder von Wasserstoff-Autos, Aerodynamischem Design, Forschung und Fortschritt. Auf die Frontscheibe werden grüne Kreise geklebt, die eine 4 Zeigen, Werbungen zeigen das absolut perverse Bild von idealisiert-unberührter Natur, durch die eine fette Offroadkutsche mit einem 12l/100km-Spritverbrauch durchbrettert während andere von "Umweltprämien" reden. Statt in einer Kriesenzeit in Nachhaltigkeit zu investieren, investiert man in Spritschleudern deren Werte die Umweltvorschriften, die ab nächstem Jahr Gültigkeit erlangen werden, nicht erfüllen.
Die Sache ist nämlich die - man hat schon seit Jahren die Möglichkeiten dazu, Autos resourcenschonender herzustellen, nur tut es keiner. Zumindest keiner, in dessen Verantwortung, die ihm durch die Führungsposition gegeben ist, dies liegt.


Grün suggeriert Natürlichkeit, ist Symbol für Umweltschutz. Perversion?

Andere wiederum - von Designern über Freigeistern bis hin zu Künstlern - machen es sich zur Aufgabe, auf dieses Defizit aufmerksam zu machen und Lösungen zu präsentieren. Ich möchte neben dem auto:nomo ein älteres Konzept als Beispiel anführen.

„Solange die Maulhelden in Führungspositionen behaupten, sie wollen Fortschritt, in Wirklichkeit jedoch nicht anderes tun, als den Nachlass zu verwalten und eine riesige Blase vor sich her tragen, bleibt die Zukunft Deutschlands ein riesiger Luftballon. Diese Konformisten bauen die Autos des 2. Jahrtausends und haben noch gar nicht begriffen, dass wir bereits mitten im 3. Jahrtausend sitzen.“
~ Luigi Colani, 2004

Colani ist ein deutscher Künstler, der vor allem für seine ergonomischen und aerodynamischen Designs und Konzepte bekannt. Schon in den 1960ern begann er, Transportmittel wie Schiffe, Flugzeuge und vor allem Autos zugunsten besserer Handhabbarkeit, Anpassung und Leistungsoptimierung umzumodelieren. Aber auch Parkbänke, Kaffeetassen, Wasserflaschen, Badezimmer und sogar Häuser hat der eigensinnige Künstler bis jetzt in Angriff genommen. Dass die Idee eines aerodynamischen Autos keine Neuerfindung von auto:nomo, sondern ein relativ alter Hut ist, zeigen folgende Autos aus den Achtzigern.


Colanis Ferrari Testadoro hält stets den Weltrekord seiner Klasse mit 351 km/h


Colani Ford mit 3.5-liter Ford V8 Motor mit Rekordgeschwindigkeit von 407 km/h

Die Minimierung des Luftwiderstandes brachte eine immense Leistungssteigerung und eine Verringerung des Spritverbrauchs mit sich. Diese Autos wurden tatsächlich gebaut und getestet und hoben sich stark von den üblichen Autos ab, und das nicht nur optisch.


Mikrofahrzeuge: geringer Materialverbrauch, Verbrauchs/Leistungsoptimierung durch aerodynamisches Design


Diese Trucks werden als eines der wenigen Konzepte Colanis stark vereinzelt im Straßenverkehr eingesetzt.

Weitere Bilder zum Thema Luigi Colani in der art-Fotostrecke

Das Problem an Colanis Errungenschaften: Sie bleiben betriebsbereite Prototypen oder unikate Designerstücke. Obwohl sie problemlos in Serie gehen könnten, wird von einer Umsetzung abgesehen. Wieso? Das habe ich mir zu den karlsruher Ausstellungszeiten 2005 von einem Museumsmitarbeiter erklären lassen. Er erzählte von Studenten der Technischen Universität, die den Besuch der Ausstellung strengstens verboten bekamen. Weshalb, sei dahingestellt - man kann vermuten, dass Colanis Konzept mit den Methoden und Zielen der Fakultät kollidiert. Irgendwie paradox, wenn das Ziel von Automobilherstellern nicht der Fortschritt ist. Wann gab es mal eine wirkliche Innovation in der Automobilindustrie? Die Möglichkeiten reichen seit Jahren schon weiter als zu Aerodynamik und Hybridautos, was auto:nomo zeigt.

Anscheinend will die Wirtschaft keinen Fortschritt. Sie erlässt widerprüchliche Illusionen wie die Umweltprämie und ignoriert auf gleichem Weg das Problem, dass Konsum und Verbrauch einem endlichen Prinzip unterliegen.

Doch das System steht in der Krise. Wie manche schon richtig erkannt haben, liegt in unserer wirtschaftlichen und politischen Situation eine Chance. Wie die Chance genutzt wird muss sich jedoch erst noch herausstellen - das mächtigste Land der Welt hat einen neuen Präsidenten und China auf der Überholspur, Europa und Deutschland steht eine Wahl bevor, die die Karten vielleicht neu mischt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Vereinbarkeit von Wirtschaft und Fortschritt entwickelt. Vielleicht werden sich Projekte und Konzepte wie auto:nomo im Hinblick auf die Krise durchsetzen, es sei zumindest zu hoffen.


MK.

Freitag, 8. Mai 2009

Getroffen!



Diskussion nach Winnenden-Amoklauf
Wasserschusswaffen sollen verboten werden

Die Große Koalition will Spiele, bei denen Wasserschusswaffen zum Einsatz kommen, verbieten und Verstöße mit einer Geldbuße von bis zu 50000 Euro belegen. Bei derartigen "Spielen" jagen sich die Spieler mit Wasserspritzpistolen oder noch gefährlicheren Wasserbomben.


Eltern sorgen sich um ihre Kinder - zurecht!
Noch sind die sogenannten "Water Bombs" frei im Handel erhältlich


"Dabei wird das Töten simuliert", sagte Unionsfraktionsvize Wolfi Mofbach der "Alten Osnabrücker Zeitung". "Es ist sittenwidrig. Das wird es in Zukunft nicht mehr geben", sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wieselspütz, dem "Berliner Ortsblättchen".


Die Schusswaffen werden immer realistischer

Bei Gesprächen zwischen dem Bundesinnenministerium und den Innenpolitikern der Unions- und SPD-Bundestagsfraktion ist das Verbot laut übereinstimmenden Medienberichten auf Zustimmung gestoßen. Auch die Spieler und diejenigen, die Spielanlagen zur Verfügung stellten, müssten mit einer Strafe rechnen. Ein Verstoß solle mit einer Geldbuße bis zu 50000 Euro belegt werden.


Links: Über eine Erschwerung der Munitionsbeschaffung wird noch diskutiert
Rechts: Aus Spaß wird Ernst. Ein junger Killer-in-spee



Zentrales Waffenregister wahrscheinlich

Nach Einschätzung von Wieselspütz zeichnet sich ab, dass sich die Koalition auch auf die schnelle Einführung eines bundesweiten Waffenregisters und auf eine Amnestie für Besitzer illegaler Waffen einigt. Zudem würden verdachtsunabhängige Kontrollen bei Waffenbesitzern eingeführt. Solche Kontrollen lehnen manche Unionspolitiker aber ab.


Besonders im Sommer boomt der Handel mit Wasserschusswaffen.



Ich hab da sowas ähnliches mitbekommen.


MK.

Sonntag, 3. Mai 2009

Lob der Demokratie

Als allererstes möchte ich bemerken, dass dieser Polyfeucht-Eintrag nicht ganz auf meinem Mist gewachsen ist – vielmehr möchte ich einen Aspekt eines Berichtes wiedergeben, den ich heute beim Mittagstisch in der „Zeit“ las.

Ein Bericht auf vorderster Seite mit dem Titel „Lob des Sozialstaats“ fing meine Aufmerksamkeit. Man könnte sich fragen, warum sie nur einen Aspekt und nicht einfach nach dem simplen Prinzip Kopieren-Einfügen den ganzen Bericht auf Polyfeucht bannt - doch dafür gibt es tatsächlich gleich zweierlei Gründe. Zuerst einmal ist der Bericht für manch einen vielleicht von erschreckender Länge. Zweiter Grund ist dann, dass es einfach nicht meinem Prinzip entspricht, etwas zu vollständig zu kopieren und anschließend einzufügen, denn vielleicht geht damit verloren, was ich eigentlich ausdrücken wollte. Daten lassen sich viel zu leicht unendlich oft vervielfältigen.

Wenn ich etwas kopiere und dann einfüge, so ist es ein Link, der direkte Weg zur Primärquelle. Aber ich werde nun möglichst kurz den Inhalt des Berichtes mit meiner individuellen Note auf diesen Blog klatschen und ihr könnt ihn lesen, nicht lesen, oder aber, falls es euch interessiert, lieber auf den Link klicken, der direkt zum Bericht führt, denn nichts ist besser als das Original.


http://www.zeit.de/2009/19/01-Angst?page=1


Mit der Wirtschaftskrise kamen verschiedene Prognosen und Meinungen von verschiedenen Menschen zu verschiedenen Zeitpunkten auf. Darunter auch die Befürchtungen „sozialer Unruhen“ wegen der Krise (Michael Sommer) und „Gefahren für die Demokratie“ (Gesine Schwan). Der Artikel befasst sich im Wesentlichen damit, dass die Wirtschaftskrise in einem Sozialstaat nicht unbedingt in „sozialen Unruhen“ und „Gefahren für die Demokratie“ enden muss und dass sogar allein der Glaube daran lächerlich ist.
Dafür werden eine Reihe Begründungen gebracht, eine davon lautet wie folgt:


Ohne das Wirtschaftswunder der Nachkriegsjahre, wird behauptet, wären die Westdeutschen niemals so gute Demokraten geworden. Selbst wenn das stimmt: Warum sollten in mehr als fünfzig Jahren aus den Wohlstandsdemokraten nicht Überzeugungsdemokraten geworden sein?

Jedenfalls ist es gefährlich, heute noch im Umkehrschluss zu behaupten, etwas weniger Wohlstand und Umverteilung führten zu weniger Demokratie. Wie armselig wäre das! Und was sollten Millionen arme und gleichwohl demokratische Inder oder Afrikaner von uns halten, wenn bei uns schon der Verzicht auf den Zweiturlaub das Wertesystem ins Wanken bringt? Wie sollen wir andere Nationen für die Demokratie begeistern, wenn unsere eigene Zustimmung an Rentenformeln und Hartz-IV-Regelsätzen hängt? Das würde bedeuten, dass für den Staat die Loyalität seiner Bürger käuflich wäre.


Ein schlichtes wie ergreifendes Argument, wie ich meine. Aber was will sie uns mit diesem Polyfeucht-Eintrag sagen oder will sie bloß eines, uns langweilen? Nein, das will sie nicht und wenn sie es doch tut, so entschuldigt sie sich herzlich und nein, ihr braucht jetzt nicht Angst und Bange werden. Eure Kinder und Kindeskinder sind vorerst in Sicherheit, denn sie will auch nicht auf Lehramt studieren.

Nein, ich will nur, dass man nicht vergisst, was Demokratie eigentlich bedeutet. Obgleich nicht perfekt, so ist sie doch wohl das einzige System, in dem die Wahrheit gesagt werden kann. Die Demokratie lebt von Kritik und ist damit wandelbar und letztendlich auch veränderungsfähig.


Eine Demokratie kann sich zu einer Diktatur entwickeln, doch der Umkehrschluss ist nicht möglich – eine Diktatur kann nur zu einer Demokratie entwickelt WERDEN.


Anika