Donnerstag, 6. November 2008

Regeln der Kommunikation.



Lektion 2. . . . . . . . . . . . .
Die Regeln der Kommunikation.

[Hier geht es zu Lektion 1 und hier zur Übersicht]

Von Paul Watzlawick stammen folgende drei Regeln:

1. Die Bedeutung Deiner Mitteilung zeigt sich in der Reaktion des anderen.
2. Kommunikation ist nur unter Gleichen möglich.
3. Man kann nicht nicht-kommunizieren.


Die erste Regel will sagen, dass es einem Gegenüber grundsätzlich nicht möglich ist, etwas genau so zu verstehen, wie es gemeint ist. Wir alle sind in uns selbst gefangen, wir können uns niemals ganz aufgeben um eine andere Sichtweise einzunehmen. Wir gehen letztendlich immer von uns selbst aus, was es uns unmöglich macht, etwas zu verstehen, was nicht unseren eigenen Gedanken entspringt. Wir können also nicht davon ausgehen, dass unser Gegenüber einem Argument oder einer einfachen Information, also einer Mitteilung, den selben Wert zumisst, wie wir es tun. Er geht von einem anderen Standpunkt aus. Da er dies tut, hängt die Bedeutung einer Mitteilung also einzig von der Reaktion des Gegenübers ab. Dies ist nur fair, denn wir wollen eine fremde Mitteilung auch nur an unseren Werten messen.

Punkt zwei spielt darauf an, dass, je besser wir jemanden kennen, desto leichter lässt es sich mit ihm streiten. Man weiß genau, wo man bohren und (nach)haken muss, weil man unterbewusst die Denkstrukturen wahrnimmt und mit der Zeit erlernt. Man gleicht sich einander an, die Gemeinsamkeiten machen es möglich, nachzuvollziehen, was der andere meint. Gemäß der ersten Regel niemals genau, wie es gemeint war. Umso mehr Ähnlichkeit, desto höher die Wahrscheinlichkeit, zu verstehen und verstanden zu werden. Man kann also mit niemandem kommunuzieren, mit dem man nichts gemein hat. Umso weniger Gemeinsamkeiten, desto schwieriger wird es, dem anderen zu folgen und zu verstehen, was gemeint ist.

Die dritte Regel ist in so weit von Wichtigkeit, um sich ins Bewusstsein zu rufen, dass man allem, was man macht, eine Form gibt: man verhält sich. Das Verhalten ist zum größten Teil non-verbal, jede Handbewegung, jede Grimasse, jede Form von Bewegung spiegelt transportiert unser Inneres nach außen. Wie man sich kleidet und wie man sich pflegt ist auch schon eine non-verbale Aussage. Selbst die Haut- oder Haarfarbe ist eine Information, die der non-verbalen Kommunikation entspricht. Wir senden also ständig und unaufhörlich Signale oder kurz: wir kommunizieren unaufhörlich. Dessen sollte man sich bewusst sein.


Wir haben also gelernt; Wir werden nie genau so verstanden, wie wir es meinen, und ebensowenig sind wir in der Lage, zu verstehen, wie etwas gemeint war. Dieses Problem lösen wir dadurch, dass wir eine Mitteilung nicht nach eigenem Ermessen sondern anhand der Reaktion des Gegenübers bewerten. Je ähnlicher sich die Dialogteilnehmer (lesen kann als innerer Dialog gewertet werden) sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie einander verstehen. Umgekehrt verhät es sich ebenso - Grundlage ist also Gleichheit in gewissen Maßen. Zudem sollte man immer beachten, dass man auch dann kommuniziert, wenn man nicht spricht. Auch non-verbale Signale sind Teil der Kommunikation.

Diese drei Regeln sind Grundlage der Kommunikation und sollen helfen, einen Überblick zu bewahren und unser Bewusstsein zu schärfen. Das ermöglicht es uns, ruhig und sachlich zu bleiben und festigt uns in unserer Selbstsicherheit. Die Grundlagen eines Gesprächs.


MK.


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Frei nach "Die Kunst Recht zu behalten" von Arthur Schopenhauer und Gitta Peyn.