Donnerstag, 13. November 2008

Die Rhetorische Pause.



Lektion 3. . . . . . . ...
Zeit für ein Päuschen.

[Hier geht es zu Lektion 2 und hier zur Übersicht]

Eine rhetorische Pause kann unter verschiedenen Umständen sinnvoll sein.
Einerseits kann man während ihr kurz Luft holen und sich wieder ein klein wenig lockern, andererseits kann man mit ihr auch einen Moment der Ratlosigkeit überbrücken oder auch gezielt eingesetzt werden, um den Effekt des vorangegangenen Absatzes noch ein bisschen wirken zu lassen bzw. in die Länge zu ziehen.

Verschiedene Anlässe für eine rhetorische Pause bedingen auch verschiedene Formen derselben.
Man kann mit einem Blick auf seine(n) Zuhörer einwirken oder auf andere gestische und mimische Signale zurückgreifen. Denn wie schon bekannt, vermögen wir auch nonverbal zu kommunizieren (siehe Lektion 2 - Regel 3), d.h. wir können eine rhetorische Pause dazu nutzen, das verbale nonverbal zu ergänzen oder fortzusetzen. Eine andere Form der Pause ist ein simples Schweigen, bei dem man kurz den nächsten Absatz seiner Rede oder den nächsten Ansatz seiner Gedanken überfliegen und ordnen kann, ohne dabei sein Gegenüber miteinzubeziehen. Manchmal ist es wichtig, auch einfach noch mal tief Luft zu holen, dies eignet sich besonders dann, wenn ein Sinnabschnitt abgeschlossen ist und ein neuer beginnt. Wenn ein Argument vollständig ausgeführt wurde, und das darauf folgende nicht daran anknüpft, bietet sich eine kurze Pause von wenigen Sekunden an, um das Wahrnehmungsorgan des Zuhörers eine kurze Zeit zur Erholung zu ermöglichen. In Situationen, in denen man um die richtigen Wörter ringt oder man sich verhaspelt et cetera ist eine rhetorische Pause eleganter als ein Stottern oder etwas anderes Unüberlegtes. Man kann zusätzlich zur Überbrückung dieses unpassenden Aussetzers gestikulieren, zum Beispiel den Unterarm im Ellenbogen leicht im Kreis zu bewegen, als kurble man mit offener Hand an einer Kurbel mit dem Durchmesser eines Tellers. Diese dezente Kreisbewegung suggeriert, dass sich etwas weiterbewegt, etwas fortgesponnen und überlegt wird. Man signalisiert dem Zuhörer, dass man trotz des Aussetzers noch voll dabei ist. Bei einem Gespräch kann es auch der Fall sein, dass dar Partner das Wort ergreift und sich die Ratlosigkeit dadurch von selbst erledigt.


Wir haben also gelernt; Es gibt zu verschiedenen Anlässen verschiedene Arten, eine rhetorische Pause einzuschieben. Beispiele dafür sind: (• Anlass ► Form)
• Wirkenlassen des Gesagten ► Blick auf das Publikum, gezielte bzw. bewusste nonverbale Kommunikation
• Neuer Sinnabschnitt im Text/im Gesprächsverlauf ► Kurzer tatenloser Moment, der es dem Gegenüber ermöglicht, die Informationen zu verarbeiten
• Ratlosigkeit, um Worte ringen ► Nachdenklicher Blick, gestische Kreisbewegungen oder ähnliches, um einen stattfindenden Prozess zu signalisieren


MK.

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Zusammenfassung ganz unten hast du aber toll gemacht ^^

Wobei ich mir die oben beschriebene Kreisbewegung irgendwie...nich vorstellen kann. Davon hätte ich am Montag gerne eine Demonstration ;)