Montag, 8. September 2008

Vieraugen und Raketenstiefel.

Ich bin ja sonst nicht der Fan des Horror-Genres, noch weniger die noch stupidere Form: Zombiefilme.

Aber dieses Projekt weckt selbst bei mir ein gewisses Interesse.












Soweit ich das verstanden habe, wird der D-Day als Untotenbeschwörung inszeniert.
Die Idee an sich ist an sich nichts Besonderes - was mich erschaudern lässt, ist diese Atmosphäre, die Richard Raaphorst (Regie), Gabor Deak (Kamera), Bart Oosterhoorn (Produktion+Drehbuch) und einige andere, unter anderem über 5000 Freiwillige Zombie-Fans, erschaffen. Urprung des Films ist unüblicherweise Europa.
Diese dezente Kälte und Entfremdung in europäischen Filmen kommt dieser Atmosphäre entscheidend zugute - ich denke, für die kranken und bizarren Genres liegt in uns Europäern großes Potenzial. Wo die Hollywood'sche Ideal- und Traumwelt nicht hinreicht, werden Moral und Ideal neu erfunden, Albtraumwelten ergreifen Besitz unserer Vorstellungen.
Wo in Amerika die Kriegsfilme vor Patriotismus glänzen, offenbaren europäische Kriegsfilme eine Trümmerwelt.
In den traditionellen Zombiefilmen fehlt mir das Verstehen-können, das Nachvollziehen-können; die beschränkten Zombies werden von keinem ersichtlichen Willen getrieben und jagen auf stupide Art und Weise den Lebenden hinterher. Ziellos herumtorkeln bis sich ein Mensch nähert, um sich dann auf ihn zu stürzen.
Anders in den beiden Trailern - man spürt förmlich, wie die Kreaturen von etwas getrieben werden - einerseits durch die Ruhe der Zombiehorde, was auf ein existierendes Ziel hindeutet, andererseits durch diesen angedeuteten zielgerichteten Blick des Vierauges, als er sich den Helm aufsetzt und das Erheben des Zeigefingers des Nahaufnahmezombies mit dem Heißluftballon. Das suggeriert, dass diese Kreaturen wissen, was sie tun, also irgendwo ein Bewusstsein haben müssen, was sie zu einer viel ernst zu nehmender Gefahr macht.

Aber nunja, seht selbst:




youtube direktwurmimglas





youtube direktheimzahlen


Auch der Humor wird wohl nicht zu kurz kommen - die Macher sind Niederländer und nehmen im Trailer die Deutschen auf die Schippe. Ich denke, dieses Motiv wird man auch im Film wiederfinden.

Nun zu der eher unerfreulichen Seite dieses Projekts - es ist ein Low- bis No-Budget-Film.
Finanziert wird das ganze aus eigener Tasche der Macher, sowie von oben schon erwähnten 5000 Freiwilligen Helfern und Spendern. Zudem wurden Promo-DVDs angeboten, deren limitierte Auflage schon Anfang dieses Jahres ausverkauft war.
Denn Geld macht vieles möglich, zum Beispiel ein überzeugendes Zombieoutfit.




Angeblich waren die selben Maskenbildner auch an der Herr der Ringe Trilogie beteiligt.
Was aber eher zu einer Nebensache wird, wenn man die Qualität der Umsetzungen betrachtet.

Wegen der Kosten wird nun schon knapp 5 Jahre an dem Projekt gearbeitet, wann der Film erscheinen wird, steht somit noch nicht einmal in den Sternen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, was uns noch erwarten wird :>


MK.