Mittwoch, 19. August 2009

Canon - You can (no longer).



Wie schon im aktuellen bestandsaufnehmenden Ferieneintrag angedeutet, hat meine Canon Ixus V2 nach ca. 7 Jahren und 20000 Bildern treuem Dienst ihren Geist Bildsensor aufgegeben.

Seit Mai diesen Jahres entstehen bei hell-dunkel-Übergängen gerne mal grün-cyane Schlieren, wie in folgendem Beispielbild zu sehen ist.



Als ich gestern mit ihr photographieren wollte, blieb der Bildschirm schwarz. Ich machte ein Bild. Schwarz. Bei näherem Hinsehen erkannte ich ein leichtes Rauschen auf dem 1,7 Zoll kleinen Bildschirm und da ich sie schon lange kannte, konnte ich sofort eine genaue analyse treffen. Sie ist kaputt.

Im Januar 2004 kaufte ich meinem großen Bruder seine Digi/Webcam ab. Sie hatte eine Auflösung von 640x480 und machte Bilder so scharf wie Gesine Schwan mit schlechten Zähnen und hauchte bei jedem geschossenem Bild ein gequältes "Biep!" in den Raum. Etwa drei Monate später entschied ich mich dazu, meinem Bruder seine fast zwei Jahre alte Canon Digital Ixus V2 abzukaufen. Er ist auf eine Minolta Dimage Xt umgestiegen und ich wollte endlich Photos statt Pixelkotze erzeugen. Es waren 200 Euro, die ich investierte - jeder cent war sie wert.

Bei jedem Anschalten wollte ich eine Lobeshymne singen, ein Meisterwerk hatte Canon da vollbracht, ich war begeistert. Aber nun wurde ihr sprichwörtlich das Licht ausgeknipst. Ich gedenke nun in einer intimen Schweigeminute der Jahre mit all ihren Momenten, die ich mit ihr für immer festhalten konnte. Ja, bei einem solch treuen Begleiter werde selbst ich ganz sentimental.

Über einen Nachfolger denke ich schon länger nach. Bis jetzt kam leider noch keine in Frage. Sie hat sich die Ruhe jetzt verdient.

~

Nach der Trauerfeier gings ans Eingemachte. Im wörtlichen Sinne. Zärtlich lockerte ich sämtliche Schrauben (in der ganzen Cam sind etwa fünfzig dieser winzig kleinen Gewindestummel verbaut) und klappte ein Bauteil nach dem anderen weg und arbeitete sorgfältig zum Herz vor - dem Bildsensor. Mein Bruder meinte, es würde mehr kosten, ihn auszutauschen, als eine Neue zu kaufen. Als ich nach einer Stunde Schrauben und in Innereien wühlen endlich besagtes Bauteil gefunden hatte, wurde mir klar, wieso dem so ist.
Auf dem Sensor lag ein kleiner Glasblock. Wie sich herausstellte - ein Filter, denn er bestand aus vier zusammengeklebten Glasscheibchen unterschiedlicher Farbe. Ein blaues, um womöglich den Himmelblauen Farbstich zu filtern und drei andere, deren Sinn ich nicht kenne. Das eine reflektiert rotes Licht. Sieht man alles auf folgendem Bild.



Der Bildsensor schimmert in allen erdenklichen Farben - wie die unterseite einer CD, nur mit irgendwie mehr Tiefe. Interessantes Teil. Der Bildschirm ist witzigerweise von Sony, wie man auf folgendem Bild sehen kann.



Die sterblichen Überreste habe ich in eine leere Teeschachtel eingebettet. Mögen sie dort ihre letzte Ruhe finden.


MK.

2 Kommentare:

A.G. hat gesagt…

ich kaufe mir demnächst auch eine neue digicam und da igor ja so ein photomänsch ist, hat er sich mal auf dem markt für mich erkundigt. nach einigen recherchen hat er sich für die panasonic TZ6 entschieden. vielleicht kaufe ich sie mir und falls dem so sein sollte, kann ich Dir dann berichten, wie ich sie so finde. =)

bambi hat gesagt…

huh? du warst an unseren vorräten? das habe ich ganz verdrängt - aber ich hoffe dir hats gemundet ;D

hrm, haverbrook disaster..ich war auf dem konzert viel zu sehr beschäftigt damit mich mit menschen von irgendwelchen anderen bands zu unterhalten (hast du auch mal mit dem bassisten von confuse geredet?) als dass ich hätte dem konzert folgen können. aber eins muss man ihnen lassen: die wissen echt wie man stimmung macht. so viele leute wie dort vor der bühne waren habe ich während den ganzen drei tagen festival nicht auf so engem raum gesehen :D