Dienstag, 17. Februar 2009

Hokus Lokus V.


cc mcmarclouwes


Da stehen mir die Haare zu Berge;

Folgende Situation:
Man bereitet ein Mittagessen für die Familie vor,
Man kauft ein; ein Kilo Hühnchenbrustfilets, zwei Brokkolikeulen und eine Packung Nudeln, dazu gibt es einen Pott Soße.

Für das Kilo Hähnchenbrustfilets mussten knapp drei Hühner ihr Leben lassen. Um diese zu züchten brauchte man eine geeignete beheizte und saubere Anlage und natürlich ein paar Zentner Getreide. Wir gehen davon aus, dass die Hühner mehr oder weniger artgerecht gehalten wurden.

Der Brokkoli wurde im Mittelmeerraum angebaut, da er dem deutschen Winter nicht standhalten könnte. Transport in den heimischen Supermarkt erfolgte nicht via Solarmobil sondern mit Hilfe von Fahrzeugen, die beim Betrieb fossile Brennstoffe in ganz grob geschätzt 80% Wärme und 20% Energie umwandeln.

Die Nudeln wurden in Deutschland hergestellt und zwar aus Mehl, wofür ein paar Kilo Getreide angebaut werden mussten, die Eier kamen - je nach Betrieb - aus lebewesenunwürdiger Massentierhaltung oder vom lokalen Bauernhof.

Für die Aromastoffe der Soße wurde Fleisch ausgekocht und dann weggeworfen.


So viel zu den Zutaten.
Nun wurde alles mit viel Liebe zubereitet und angerichtet.
Alle sind satt und zufrieden, aber ... halt!
Gegessen wurde nicht alles, in den Schüsseln und auf den Tellern sind noch ganze Brustfilets und Brokkoliröschen und der Soßentopf ist noch halbvoll.

Nun, was tun?
Wegen einer Fehleinschätzung wurden zu viele Nahrungsmittel eingekauft und hergeschafft. Ein Huhn ist dafür gestorben, dass seine Brust auf dem Teller liegen bleibt und kalt wird.
"Ach, das hat es nicht verdient, das Huhn...", denkt sich dann der eine und stopft es in seinen Magen hinein wodurch er ihn unnötig ausweitet und ein Sättigungsgefühl bei späteren Verzehrungen somit erst ein wenig später eintritt.


Hm, kein Ding eigentlich. Kein Ding, eigentlich, wenn es einmal im Jahr passiert. Allerdings hat ein Jahr nicht nur einen Mittag, an dem gegessen wird.


Über den Hunger hinaus zu essen, ist klar, da wird man, um mal kein Blatt vor den Mund zu nehmen, fett.
Und das wiederum wird schnell zur Gewohnheit und die daraus resultierenden gesundheitlichen Probleme schaden wiederum allen (mehr Arztbesuche, höhere Kosten für Krankenkassen, und alles, was dem nachgezogen wird).
Und über den Hunger hinaus zu kochen,... nunja.


MK.

2 Kommentare:

A.G. hat gesagt…

'tschuldigung. eigentlich ja ein ernster bericht, aber bei "pott soße" musste ich lachen. xD
naja. ansonsten, wo du recht hast, hast du recht. leider lässt sich nur wenig dagegen unternehmen - es sei denn, man wird selbstversorger, was dann allerdings der deutschen Wirtschaft schaden würde und somit letztendlich auch der dritten welt.
ein komplexes problem.

Matthias hat gesagt…

"ein komplexes problem."

eben dieses wollte ich darstellen.