Samstag, 31. Januar 2009

Band des Monats. Januar '09



Ursprünglich als Band des Monats Dezember 2008 angedacht, weil sie sich am 6. des Monats aufgelöst hatten, jetzt aber doch als Eröffnung eines neuen polyfeucht.-Spezials im Jahr 2009 angesetzt:

KNORKATOR

Für mich persönlich begann Knorkator irgendwann im Frühjahr 2007, als ich "Alter Mann" geschickt bekam, dann das ganze Album, dann ne ganze Weile erst mal wieder gar nichts. Bis es hieß, sie würden sich auflösen und eine letzte Tour auf die Beine stellen wollen. "Schade", dachte ich, und entschloss, mich zum letzten Auftritt in Mannheim aufzumachen. polyfeucht-Stammleser dürften bescheid wissen.

Viel zu viel gibt es über diese Band zu sagen, zu erzählen, zu deuten.
Deshalb hülle ich mich nun schon nach wenigen Absätzen in Schweigen.

Nur mal angenommen ich wäre ein schüchterner Schmutzfink, wäre ich dann nicht auch ein ganz besonderer, alter, makelloser - um nicht zu sagen - der ultimative Mann? Ich glaube, ich ließe mich klonen. Was aber irgendwie albern wäre, A wie Absolution. Zwar würde ich Musik hassen, sänge jedoch hin und wieder ein Lied an mein Pferd, in Schweigeminuten fräge ich mich, wie weit es wohl bis zum Horizont sei, während du still wärst. Geld, Eigentum und GV wären das, weswegen ich Rockstar würde - doch ich fürchte, ich würde mich für meine Fans schämen und alles kurz und klein hauen, für jede Käse- und Weinsorte würde ich eine Orgel zerstören. Das wäre Hardcore. Mich verfölge jedoch bald meine eigene Scheisse und das wöllte ich nicht. Ich wäre überhaupt nicht da.


MK.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Der Krieg, den niemand interessiert




Ich bin mittlerweile schon längere Zeit bei Polyfeucht dabei, mich aber bis jetzt gescheut irgendwelche Artikel zu schreiben ;>. Kurze Vorstellung: Ich bin Roman, 17, im schönen Dorf Hambrücken zu Hause, und besuch das Schönborn Gymnasium in Bruchsal (wie die meisten hier). Im ersten Artikel will ich erstmal etwas schwerere Kost ansprechen, ich hoffe es gelingt mir >_<.

Zur Erinnerung; Die sog. "Operation Gegossenes Blei" ist eine am 27. Dezember gestartete Militäraktion Israels, um zum einen die Hamas im Gazastreifen zu bekämpfen, zum anderen um deren Racketenbeschuss auf das israelische Grenzgebiet zu unterbinden.

Als ich davon hörte, dass Israel mal wieder einen Krieg gegen die Palestinänser anfangen will, hab ich erstmal den Kopf geschüttelt. Noch mehr erstaunt war ich allerdings, in Erwartung vieler kritischer medialen sowie politschen Kommentare, dass diese (fast) ausblieben. Der Krieg scheint durch den Raketenbeschuss der Hamas gerechtfertigt also gab es kaum kritische Kommentare. Ergebnis des 22 Tage langen Krieges sind ein durch Obamas Amtsantritt erzwungenes Friedensabkommen, dem eilig beiderseitig zugestimmt wurde, und zahlreiche Opfer auf palästinensischer Seite. Ob Israel die Zerstörung der Schmuggeltunnel, bzw. eine Schwächung der Hamas erreicht hat, ist eher fraglich.

Erstaunlicherweise wurde der Krieg von den meisten nur mit einem Schulterzucken bedacht. Wenn man die Geschichte der Querelen im Gaza Streifen betrachtet, ist bei vielen anscheinend eine Art Desensibilisierung von statten gegangen. Ähnlich den häufigenTerroranschlägen, bei denen man schnell (geistig) abschaltet, scheint es beim viel länger andauernden Gaza Konflikt zu gehen. Man kann die Reaktion natürlich verstehen, man will sich nicht immer mit dem selben leidvollen Thema befassen aber der Knackpunkt ist folgender: Israel kann sich mittlerweile (fast) alles erlauben. Als es mehrere Berichte vom Einsatz sehr umstrittener Phosphorbomben (mehr dazu im gleich folgenden Video) auftraten, gab es anstatt von Proteststürmen nur minimale kritische Reaktionen, von der Politik hingegen gar keine!



Phosphorbomben. Sie enthalten weißen Phosphor und Kautschuk und wurden aufgrund der hohen Rauchentwicklung eigentlich zur Verschleierung von Truppenbewegungen eingesetzt. Der Phosphor reagiert brennend mit der Luft und ist nur durch Luftabschluss zu löschen. In diesem Konflikt wurde er allerdings als Brandbombe in dicht besiedelten Gebieten eingesetzt, was auf die Bevölkerung fatale Auswirkungen hatte. Durch den Kautschuk haftet er auf der Haut und verursacht schwerste Verletzungen. Ausßerdem wirken wenige Mengen im Blut durch Hemmungen des Stoffwechsels tödlich.

So schwer es auch fällt, gerade beim Thema Krieg, egal gegen wen und von wem ausgeübt, sollte man immer wachsam seine Augen auf die Geschehnisse richten und sich kritisch äußern.


mfg. Fishtank

Montag, 26. Januar 2009

Es ist nicht das, wonach es aussieht!


cc ovit


MK.

Sonntag, 25. Januar 2009

Sorgenlos in Moos.




Ihr werdet nie erraten, woher ich gerade komme.
Denn ich komme aus Moos.
"Moos?" wird sich der ein oder andere fragen "Moos?, was war da los?". Diese Frage lasse ich mal im Raum stehen.



Moos hat geschätzte 15 Einwohner, 12 davon sind Hühner.
Mit unserem Besuch übers Wochenende hat sich die Anzahl von Lebewesen in Moos also mehr als verdoppelt. Moos hat eine kleine Kirche und drei Bushaltestellen, an denen je zwei mal am Tag ein Bus hält. Unsere Erkundungstour vom einen Ende des "Stadtteils" zum anderen rief einige Momente der Ratlosigkeit hervor, denn die städtische Verwaltungsstelle in Moos ließ viele bezaubernde Schilderchen in Moos aufhängen.



Hier eine kleine Auswahl, das beste Schild hab ich vergessen lichtzubilden, aber das wär doch mal ein Grund für einen Moos-Besuch? Dauert auch nicht lang, versprochen.







Aber mal ehrlich. Ich glaube, Moos war mal eine idyllische Metropole am Schwarzwaldrand. Es lebte Hans-Dieter Moos in der Mooser Straße in 77815 Moos, bis er wegen eines Lehramtsstudiums wegzog. Dadurch verminderte sich die mooser Menschenpopulation um einen zweistelligen Prozentsatz und den Moosern wurde schließlich so langweilig, dass sie begannen, einen lustige-Schilder-Wettbewerb zu starten,...

Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, in den ersten Stunden in Moos diverse Wortwitze später ein 15-zeiliges Gedicht zu schreiben. Ich nenne es "Sorgenlos in Moos." und alternativ "Till findet Moos famos." Apropos Till; danke für die Mütze :D




Sorgenlos in Moos.

Im winzig kleinen Moos,
Denn Moos ist nicht sehr groß,
Geh'n wir middl uff de Stroß'
Denn - wie sagt man noch gleich so grandios? -
In Moos nix los.

Moos ist ziemlich kurios,
Nicht zu erreichen mit dem Floß,
Im Gasthaus gibt es heute bloß
Importiertes Brot mit Kloß,
Auf Wunsch gibt es dazu Soß'.

Letzte Strophe einfallslos:
Moses kam aus Moos,
Man gab ihm einen Stoß
Und völlig orientierungslos
Fiel er den Juden in den Schoß.





MK.

Freitag, 23. Januar 2009

An's Durchatmen denken.


Aldi zu meiner Rechten, Bäume, Straßenschilder, eine Vielzahl von Gebäuden zu meiner Linken. Ich sehe Menschen, ich sehe Gesichter, wippende Jugendliche, Hektik, ich höre das Gekreisch klagender Mütter, das Geschrei hungriger Kinder, ich rieche den Regen, Autoabgase, Parfum, ich spüre den Wind in meinem Gesicht, die Kälte, die sich einen Weg durch meine Jacke sucht, fühle die Luftfeuchtigkeit und den Schotter unter meinen Füßen.
So viele Dinge, die ich wahrnehme und doch wieder nicht.
Am Rande wird alles registriert, aber nahezu sofort wieder vergessen, nichts konkretes bleibt hängen, nichts gerät in den unmittelbaren Fokus - wie als Beifahrer in einem Auto: die Außenwelt rauscht am Fenster vorbei, regt eher zum Träumen an, als dass sie wirklich Aufmerksamkeit erregen kann. Viel zu oberflächlich ist der Kontakt, viel zu kurz der Moment des Begegnens, viel zu irrelevant erscheint das Geschehen, die Bäume am Straßenrand, das Graffiti an der Schallwand, die schweren Regenwolken am Himmel. Man kehrt sich nach innen, zieht sich zurück und es überkommt einen diese Art von Ruhe, die seelisch so viel Kraft gibt wie sonst eine durch geschlafene Nacht dem Körper. Ein Zustand, der vielleicht Trance ähnelt; der Blick wird leer, man möchte die Augen schließen und vollends in der eigenen Welt versinken. Doch man widersteht dem Drang, wendet sich halbherzig der Außenwelt zu. Man sieht alltägliche Vorgänge, die überall und immer wieder geschehen.
Der Anblick hat etwas hypnotisches und beinahe unwillkürlich entwickelt er sich zu einem beruhigenden Fluss von unverarbeiteten Eindrücken. In ihn mischen sich Erinnerungen und Gedanken und man vergisst Außen, sieht stattdessen das Innere. Gedanken sind plötzlich klarer und verständlicher. Sie strömen ruhig am Inneren Auge vorbei, man kann sie erfassen, verstehen und verarbeiten. Nach einer Weile bilden sie ein Ganzes, bündeln sich schließlich zu einer gemeinsamen Kraft. Erneut überkommt einen tiefe Ruhe.. und endet in einer Art inneren Friedens.
Früher oder später wird man von der Realität wieder eingeholt. Der Kontrast ist hart. Die Realität mag anstrengend sein, doch die eben neu aufgefüllten Kraftreserven geben einem die Fähigkeit, sie zu meistern, sie zu genießen und nicht nur bloß zu überstehen.
Leben heißt nicht unbedingt immer nur „Vorwärts! Komme, was wolle“, leben heißt auch, im richtigen Moment einfach stehen bleiben und loslassen zu können, manchmal auch einen Rückzug anzutreten, um sich danach dann mit neuer Kraft dem widmen zu können, das vor einem liegt. Zeit für sich selbst ist wichtig. Nicht nur andere, sondern auch du selbst brauchst Regeneration und die Möglichkeit zur Entwicklung, ansonsten besteht die Gefahr sich selbst zu verlieren. Du schaust in den Spiegel und erkennst, dass dort jemand ganz anderes steht, als der, den du dachtest, zu kennen.

Anika

Freitag, 16. Januar 2009

Neulich im Kühlschrank.







MK.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Eine Anarchie in meinem Innern



Ich hadere mit dem Thema. Wie immer. Aber wer sagt eigentlich, dass man ein Thema braucht? Oder vielmehr - Was ist denn schon ein Thema? Laut Duden:
„Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung, künstlerischen Darstellung eines Gesprächs o.Ä.“
Eine etwas komplizierte Definition. Aber eines weiß ich, eine wissenschaftliche Untersuchung führe ich nicht. Meinetwegen bewege ich mich auf einer künstlerischen Ebene. Darüber kann man streiten. Aber Gespräch? Nun. Vielleicht mit mir selbst. Aber haben Gedanken ein Thema? Manchmal vielleicht. Eines weiß ich dennoch, ein Thema ist bloß hinderlich. Es hindert meine Gedanken in voller Fülle auf dieses Blatt zu fließen. Ohne Thema dagegen kann ich frei auf allen Meeren und Ländern der Welt segeln, nichts hält mich auf, kein roter Faden hält mich fest. Was bedeutet schon „Nur Gedanken sind frei“? Nicht einmal jener alte und feine Grundsatz aus Zeiten der Deutschen Revolution 1848/49 stimmt. Das Thema unterbindet den freien Gedankengang. Es schränkt mein Innerstes ein. Diskriminiert meine Gedanken. Bei allen Argumenten, die für ein Thema sprechen – Nein. Das lasse ich nicht mit mir machen. Meine Gedanken gehören mir und sie werden nicht durch irgendwelche sinnlosen Themen gestört. Heute nicht. Stattdessen lasse ich meinen Gedanken den freisten Lauf.
Ich lasse sie heraus, lasse sie austoben, die Welt erkunden, Nachhall fordern, an fernen Ufern andocken, sich entwickeln und vermehren. Ich lasse ihnen allen nur möglichen Freiraum.. Niemand wird sie aufhalten. Nicht einmal ich selbst.
Eine Anarchie in meinem Innern.
Leider (?) werden zweierlei Dinge nie möglich sein: Alle Gedanken, wirklich alle, noch so kleine und große aufzuzeichen und ein realistisches Bild von meinem Innern zu liefern. Denn was ist schon meine Definition von groß zu deiner? Was genau stelle ich mir unter dem Farbton blau vor, was du?
Wörter sind sinnlos, wenn die Assoziation nicht vorhanden ist. Nehmen wir an du sagst einem Ausländer das Wort „Karte“. Er kann kein Deutsch, die Bezeichnung verkümmert zu einer aneinander Reihung von Lauten. Ähnlich bei einem Strichcode. Er gibt nichts über den eigentlichen Gegenstand preis. Ihr seid die Zuschauer dieses unspektakulären Spektakels. Ich lasse meinen Gedanken den freisten Lauf und weiß gleichzeitig, dass ihr nichts davon mitbekommt. Und trotzdem versuche ich euch ein realistisches Bild von meinem Innern zu liefern. Ich bin ein Narr, der versucht, dass das Unmögliche möglich wird. Ein verzweifelter Versuch? Trennen wir einmal Körper, Gedanken und Ich voneinander. Vielleicht will Ich, dass Ordnung in die Gedanken kommt, um diesen unaufhaltsamen Strom zu einer großen Kraft zu bündeln. Die Gedanken wollen aber alle heraus. Mein Körper dagegen möchte einfach nur schlafen. Es ist auch schon halb 11. Wem soll ich es recht machen: Ich, den Gedanken oder doch lieber meinem Körper? Mein Körper interessiert mich nicht, iIh hat mich heute schon den ganzen Tag genervt, also... lasse ich meine Gedanken zu Wort
(allzu großer und nicht nachvollziehbarer Wirrwarr sei bitte entschuldigt):




Ein wundervolles Stück, aber jetzt zum Schriftlichen:


Gestern war ich im Film „Sieben Leben“. Toller Film. Zu empfehlen. Aber ich möchte jetzt nicht mit einer langatmigen Rezension aufhalten. Schaut euch den Film an oder schaut ihn euch nicht an. Mit oder ohne Rezension, es liegt bei euch.

Ich habe geweint, während des Filmes. Im Kino. Vor aller Öffentlichkeit. Ich gebe es zu. Schande über mein Haupt. Aber Heulen, das tat ich nicht. Immerhin. Wieso weinte ich? Der Film ist ein dramatisches, unwirkliches Drama. Wieso fühle ich mich schlecht, wenn ich weine? Wieso verdammt?! Es soll mir peinlich sein. Ich soll meine Gefühle verstecken, bloß nicht zeigen, wie sehr mich der Film berührt. Und so tun es auch die meisten. Lachen stattdessen darf man. Man muss immer so tun, als sei alles perfekt. Als sei man glücklich. Auch im Kino. Aber bitte nur mit Grund Lachen, zum Beispiel in einer Komödie – in einer Komödie muss man lachen, dazu wurde sie schließlich geschrieben. Ein Drama dagegen wurde nicht zum Heulen geschrieben. Aber nie ohne Grund lachen, nachher lacht man als Einziger an der einen Stelle. Das wäre ja peinlich. Pfui. Gar nicht auszudenken wäre das.
Immer schön mit dem Strom schwimmen. Wieso ist es dem Menschen peinlich in der Gesellschaft und auch sonst Gefühle zu zeigen? Lacht man frei und fröhlich und scheinbar grundlos auf der Straße, erntet man schiefe Blicke von vorbei eilenden Passanten. Weint man, wird man belächelt oder noch besser anstandslos ignoriert.



Du wirst immer dann ignoriert, wenn du anders bist – anders als die Anderen. Wie habe ich mich denn zu benehmen, um dem Bild meiner Brüder und Schwestern zu entsprechen?

Der moderne Mensch, sieben universelle Verhaltensregeln:


Regel Nummero 1:

Eine möglichst emotionslose Miene aufsetzen, wenig Mimik gebrauchen.
(d.h.: Starr geradeaus gucken und nur wichtigen Angelegenheiten, sprich Verkehrsregeln etc., Beachtung schenken.)

Regel Nummero 2:

Gerade Haltung.

Regel Nummero 3:
Nur Menschen grüßen, die du persönlich oder geschäftlich kennst. Wenn nötig Smalltalk halten, dich dann mit der Entschuldigung (ernste Miene aufsetzen), in Eile zu sein, graziös aus dem Schlachtfeld der Unterhaltung zurückziehen. Zeit ist Geld.

Regel Nummero 4:

Möglichst unscheinbare Kleidung tragen. Wählbar zwischen den Kategorien „sehr schlicht“ und „edel“. Wichtig:

Unbedingt zu unterlassen sind grelle Farben (Zu empfehlen sind Blau/Grau/ Schwarz/Silber/Beige -und Brauntöne; für Frauen ist auch ein Oberteil in blassem Rosa, für Männer ein lachsfarbenes Poloshirt/Hemd angebracht.)

Keine übermäßigen Accessoires.

Keine verrückten Frisuren.

Zwar modische Kleidung, aber dezent gehalten.
Auf keinen Fall Jugendmode oder welche, die irgendeine Angehörigkeit zeigt (Band-T-shirts, Gothik, Punk etc.)

Überteure Luxusartikel (Rolex etc.) zwar besitzen, aber bedeckt halten. Nur in angebrachten und strategisch sinnvollen Momenten zum Einsatz kommen lassen.

-> Immer das Mittelmaß finden, dezent bleiben und Akzente setzen.

Regel Nummero 5:

Dir möglichst keine Eile anmerken lassen, gelassen bleiben und unter allen Umständen die Kollision mit Passanten meiden. (Gewalt-)Verbrechen gezielt aus dem Wege gehen, weder sich in eines verstricken (z.B.: Verkehrsunfall), noch sich auf sonstige Weise in eines involvieren (Zivilcourage etc.). Kontaktaufnahme mit Gesetzeshütern nur im ernsten Notfall.

Regel Nummero 6:
Keine Selbstgespräche führen, sowie alle Art von Schimpfwörtern unterlassen.
Gefühlsausrufe (Hurra, yeah, oh mein Gott) sooft wie nur möglich in Gespräche einfließen lassen, Übertreibungen sind hier durchaus angebracht.

Regel Nummero 7:
Nur so viel tun und handeln, wie unbedingt nötig – möglichst Kräfte sparen.


So. Das wären sie, die sieben universellen Verhaltensregeln, wende sie an und das Unheil wird dich nie mehr aufsuchen. Ob aus Ehrfurcht, Ekel oder einfach nur aus dem Grunde, dass du untergehst in der Masse, dich ihr anpasst, im Einheitswahn vergehst und letztendlich, das verlierst, was Gott, Schöpfer, Schicksal, Evolution oder was auch immer dir mit auf den Weg gegeben hat: deine Individualität.

Wenn ich den anderen aber folge, ihren Weg gehe und vielleicht mich verliere, verhalte ich mich dann wie ein Mensch, bin ich also menschlich?
Aber der Mensch ist doch individuell - ist also alles, was ich tue menschlich? Kann es dann überhaupt das Wort „unmenschlich“ geben?


Anika.

Der Tag des Ignoriertwerdens.



Bin ich eigentlich Luft?

Im Prinzip dürfte es jeder kennen.
Man wechselt von einem Klassenzimmer zum anderen und läuft dabei Leuten über den Weg, die man mag und gerne sieht, oft auch Lehrer, und viel zu oft kommen einem die Menschen entgegen, die man im Vorbeigehen am liebsten treten würde. Zu guter Letzt sind da diejenigen, die man kennt, die einem dann in die Augen schauen, und man merkt, wie auch sie/er sich fragt, ob man denn grüßen sollte. Man läuft dann meistens mit einem betretenen Schweigen aneinander vorbei und merkt dabei genau, wie man aus den Augenwinkeln angeschielt wird.

Ich kenne mittlerweile in sämtlichen Klassenstufen Leute, die mir dann auch auf dem Schulhof begegnen und grüßen, ich grüße zurück.
Bei den Lehrern ist es so ne Sache. Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten.
A: Man grüßt den Lehrer und er schaut einen entweder nur an oder demonstrativ in die andere Richtung.
B: Man schaut zum Lehrer hin und denkt "ach, der sieht mich ja eh wieder nich oder will mich nicht se-" ; "Hallo, Matthias." ARGH! Zu spät zum Zurückgrüßen.

Aber heut war alles anders.

Alles fing damit an, dass ich verpennt hatte, das Frühstück in Form eines Knoppers in den Ranzen stopfte und hungrig zum Bus joggte xD
Dann stand dieser Typ auf der Treppe im Eingang, ich bin eingestiegen, in Erwartung, dass er zur Seite geht damit ich in den Bus reinkomme, aber ich musste dann nen cm vor seinem Gesicht abbremsen. Er stand nur regungslos da. "Ärrhh", knurrte ich, "darf ich ma?" woraufhin er einen Mykrometer zur Seite wippte und ich mich vorbeidrückte.

Von 7 mal Klassenzimmer wechseln und dabei grob geschätzt 35 von mir gegrüßten Leuten, von denen 3 Lehrer waren (bei denen 2 mal Kategorie A und daraufhin ein halbes mal B eintrat), haben mich ca. 25 Leute nicht beachtet.
Das ist echt frustrierend.

Ich frage mich, woran das liegen könnte...


MK.

Freitag, 9. Januar 2009

Batman Merch.




Einfach klicken und es gehört vielleicht euch :D

Nachtrag: Chance vorbei, die Schätzchen sind verkauft :>


MK.

Der Flugskompensator.



Auch dieses Jahr hab ich wieder mal Geburtstag. :D
*mit Zaunpfahl wink*


MK.

Neulich auf dem Kassenbon.


















Wir machen jetzt URL-Raten.

Als Beispiel:
www.?bsp? - kaum geklickt schon verschickt
Es bediente sie 61
-> www.thalia.de

Nummer 1:
www.?1? - kaum geklickt schon erstickt
Es bediente sie J. Mengele

Nummer 2:
www.?2? - kaum geklickt schon geschiggt
Es bediente sie MK.

Nummer 3:
www.?3? - kaum geklickt schon verrückt
Es bediente sie Hotel626

Nummer 4:
www.?4? - kaum geklickt schon gef...
lassen wir das...


MK.

Dienstag, 6. Januar 2009

Knalltüten.



Leise rieselt der Schnee, selten bringt ein Blick aus dem Fenster, hinterlegt mit einer stillen Meditationsmusik, so viel Ruhe mit sich wie heute. Nach den ganzen Fressfesten der vergangenen Wochen kehrt nun die Pracht der Natur in unser Land ein, weiß, weit, zeitlos, schön.
Hat sie doch dieses Jahr einen würdigen Zeitpunkt gewählt, erinnere ich mich an einen grauen Winter 2008 und an mein entsetzen, als ich am Ostersonntag um 5.30Uhr in der Früh mich auf mein Fahrrädchen setzen wollte um eine Frühmesse im auf bestimmt keiner Langkarte verzeichnetem Örtchen Neuenbürg zu genießen. Was solls, erzähl mir einer, dass er nachts über weiße Felder radelt, ich habs nicht bereut. Naja, jedenfalls freue ich mich über den Schnee, obgleich er mich noch viel tiefer in mein Ferienloch hineinzieht. Ich habe das Gefühl, der Schnee rieselt draußen ebenso wie der Hausstaub drinnen. Vor lauter Verzweiflung kommt man da schon mal auf dumme eigenartige Gedanken, z.B anzufangen, seinen Senf bei Polyfeucht reinzuschmieren.
Eigentlich musste wollte ich ja auf den Druck höherer Gewalten einen Artikel über einen mit gemischten Gefühlen begleiteten Konzertbesuch der meisten Band der Welt schreiben.

Knorkator. (aus dem griechischem: knorkos:gut, super, famos, très bien - etwa: Gutmacher)
Ein paar Zeilen zu diesem Haufen Scheiße himmlischen Enselmble:
Wie so viele Bands sind die Jungs auch aus Berlin.
Wann sie gegründet wurden ist egal. Vor 15 Jahren oder so, wichtig ist, dass es sie zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr gibt, da sie sich nach der Abschiedstour 2008 getrennt haben.
Man wird für so etwas eben irgendwann zu alt xD .
Entdeckt und bekannt gemacht wurden sie vom allseits bekannten Ärzte-Bassisten Rod.
Knorkator besteht in der Grundformation aus drei völlig unterschiedlichen und unterschiedlich kranken Menschen, Alf Ator ( Sänger und Orgeltreter ), Stumpen ( Sänger und Busfahrer) und der Alten Frau ( Gitarrist und alte Frau ).
Fangen wir mit Alf an. Man kann sagen, Alf ist der einzige mit dem man sich halbwegs unterhalten kann, man muss nur Oliver Geissen fragen, aber dazu später mehr. Er Spielt die Keyboard Parts ein, jedoch ist er auf der Bühne lediglich damit beschäftigt, Müll zu produzieren, zu randalieren oder jeden erdenklichen Schabernack zu treiben, so zertritt er auch bei jedem Konzert eine kleine Orgel. Entstanden ist diese Tradition übrigens bei dem Auftritt Knorkators bei der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest, was natürlich ordentlich für Schlagzeilen sorgte.
Stumpen ist wohl das kränkste Wesen, das auf deutschen Bühnen rumturnt, häufig in pinken, viel zu kleinen gehäkelten Badeanzügen unterwegs xD. Verdorben durch eine klassische Gesangsausbildung besitzt er eine Stimme, die in etlichen Passagen über die Ultraschallgrenze hinausfegt. Seine linke Körperhälfte ist fast vollständig tätowiert und es gibt nichts, was Stumpen noch nicht bei einem Auftritt durch die Gegend geworfen hat.
Die Alte Frau ist ein bärenartiger Mensch, wiegt 200 kg und sieht verdammt geil aus. Sein Outfit zufolge müsste man ihn in eine Glamrockband stecken, doch dem ist nicht so. Er hat noch nie ein Wort gesagt und sich außer zum Gitarre spielen auch noch nie gerührt und nein, Gesichtsausdruck ist nicht vorhanden.
Begleitet werden die dreisten Drei von einem Bassisten und einem Schlagzeuger, welche weder Lustig sind, ein besonderes äußeres haben oder an der Bühnenshow teilnehmen.
Waren wohl am günstigsten.
Die Texte der Band sind entweder kompletter Humbug oder zu 100 Prozent ironisch.

So viel dazu.

Durch Matthias hab ich die Band Knorkator kennen gelernt, worauf wir schon ziemlich bald beschlossen, ihr letztes Konzert in der Gegend zu besuchen, was in Mannheim in der alten Feuerwache stattfand.
Da etwas noch wichtigeres sich bei mir auf den 31. 10. schob, an dem die Show stieg, beorderte ich Roman als Geleitschutz für Mathias. Zack, der Termin fiel aus und schon waren wir zu dritt.
Am Abend eines komischen amerikanischen Kürbisgruselfestes ging es dann ab mit dem Zug nach Mannheim, wo wir dann eine Stunde vor den Gemäuern der alten Feuerwache entsetzt zuschauen mussten, was für Gesindel sich zu uns gesellte. Heller als Schwarz waren hier echt nur das reine Elfenhaar von Legolas. Hat eigentlich schon einmal einer schwule Metalpunks rumknutschen sehen?Tja, das war wohl nicht unser Abend. Also eine Dame endlich die Tür aufmachte, stürmte die Horde in die lange Halle hinein. Natürlich standen wir vorn, mittig, 1.Reihe. Cool..dachten wir da.
Eine Dreiviertelstunde und 100000 Proletensprechchöre von 100000 Proletenmetalern später, kamen die Gestalten dann auf die Bühne getrabt und wir wurden mit einem Acapellaständchen von Stumpen und Alf zärtlichst begrüßt. (die Gewänder waren aus nem Haufen kleiner Plastiktüten von Alfs Mudda oder Frau oder so genäht.) Die Lieder wurden härter und das Gedrücke ging langsam los, doch hinter mir stand ein Pressemann, 2,20 m auf 2,20 m, daher war mir das ziemlich egal. Später, als dieser weg war wurden unsere Hüften vom Druck der Massen zwischen triefnassen Körpern und dem Bühnenrand zermalmt. Doch der Platz war genial, 50 cm Luftlinie zum Großen Zeh von Frontmann Stumpen, der Mittlerweile den oben beschriebenen engen, rosa Badeanzug trug, in den hin und wieder Kameras, Mützen ect. „reinpurzelten“ um wieder an den Besitzer zurückzugehen. Für die Show war gesorgt, neben der guten Musik wurden 2 Orgeln zetreten, mit Toast und Geld gefeuert, Huckepackpogo gespielt und ein Spießrutenlauf auf einen wehrlosen Fan veranstaltet. Darüber werde ich ein paar Zeilen mehr schreiben, denn dieser Fan war Ich -.-
Erschöpft stützte ich mich auf die Monitorbox von Stumpen auf, denn zermalmt zu werden ist anstrengend....
Stumpen:He du, was machst du da? Warum lehnst du dich so HipHoppermäßig auf meine Box?
Bist du verrückt?Bildet mal bitte eine Gasse, zur Tontechnikerinsel da hinten, etwa 1 Meter breit.
Wir zählen jetzt laut von 10 auf 0. bei 5 rennst du los, schlägst hinten an, rennst zurück und sagst:“erfolgreich“.
Ich:....-.-......
und der Spaß begann, denn ich durfte nicht nur einmal rennen.
Film ab:



Kurz vor ende verließen wir völlig erschöpft den Schuppen um unsere Bahn zu erwischen. Außerdem hatten wir echt genug von stinkenden Metalern. Mit dem Notenheft der Orgel, einer Tüte des Tütengewandes und dem Eindruck, dass Stumpen mich an dem Abend vor dem Zielfernrohr hatte, denn wir haben noch das ein oder andere mal „kommuniziert“, gingen wir zufrieden und etwas verwirrt nach Hause, wo uns das Wort Knorkator noch Wochen im Kopf herumspukte. Bei mir zumindest blieb das nächste Album der meisten Band lange nicht mehr angerührt.
Es war mir eine Ehre, ihr Spinner.

PS: Die Leidensgeschichte Oliver Geissens:




Tilman.

Das war 2008 #2

BESTE/DOOFSTE-LISTE

Etwas spät, ich weiß. Aber besser spät als nie. Ach und hiermit werde ich auch erklären, dass ich ab morgen eine zweiwöchige Internet und PC-Pause einlege. Danach werden dann wieder Blogeinträge geschrieben. Ich werde dann jetzt mal anfangen:

Schönstes Konzert 2008?
Flogging Molly. Eindeutig das beste Konzert auf dem ich je war. Genialste Band, geniale Stimmung und geniales Publikum. Auf jeden Fall wieder.

Schrecklichstes Konzert 2008?
Ich war jetzt nicht auf so dermaßen vielen Konzerten und ich würde ohne weiteres keines als das Schlechteste bezeichnen, aber um zu einer Entscheidung zu kommen – wähle ich das Newcomerfestival in Dorsten. Die beste Band (Vertikal“) verpasste ich. Das war schon etwas deprimierend.

Tollstes Buch 2008?

2008 habe ich unzählige Bücher gelesen, deshalb werde ich die besten vier auflisten:
1.Tod und Teufel (Frank Schätzing)
2.Kennedys Hirn (Henning Mankell)
3.Die dunkle Seite (Frank Schätzing)
4.Pride and Prejudice (Jane Austen)

Doofstes Buch 2008?
„Jugend ohne Gott“. Ganz einfach aus dem Grunde. Es war Schullektüre und ich musste es lesen. Ich lese Bücher nur freiwillig gern. Der Rest ist ausnahmslos Murks. Schule versaut selbst die schönsten Bücher. Am schlimmsten ist übermäßige Interpretation.

Coolste Anschaffung für mein Zimmer 2008?

Bilder. Schlichtweg Bilder. Und der PC von meinem Bruder. Schnelligkeit und große Speicherkapazität sind überzeugend.

Blödeste Anschaffung für mein Zimmer 2008?
Teelichter, die mir an Nikolaus geschenkt geschenkt wurden. Wozu brauche ich Teelichter?!

Beste Entscheidung 2008?
Igor. Ach und die zweitbeste: Polenaustausch.

Bereuenswerteste Entscheidung 2008?

"Thematischer Grund- und Aufbauwortschatz". Ein Buch, das wir kaufen mussten, aber nie gebraucht haben! Sage und schreibe 20 Euro gingen für nichts und wieder nichts flöten.


Die zwei besten Filme 2008?
„Baader Meinhof Komplex“ und „Simpsons – Der Film“

Enttäuschenster Film 2008?

Tintenherz. Es hat mir mal wieder gezeigt, ein gutes Buch ist nie gleich guter Film. Nur bei Herr der Ringe war das der Fall. Das waren noch Zeiten.

Zugenommen oder abgenommen?
Nichts dergleichen.

Haare länger oder kürzer?
Kürzer. :P

Mehr Kohle oder weniger?

Ebenfalls weniger.

Mehr bewegt oder weniger?

Viel, viel, viel mehr.

Der hirnrissigste Plan?
Lateinstunden neben Berenike. Und immer neue Frontalangriffe auf Mark und Goldlöckchen. Herrn Rother niedermachen. Spaß haben. Verbale Scharmützel bis zum geht nicht mehr. Die Lateinstunden zählen zu den schönsten Stunden meines bisherigen Lebens.

Die gefährlichste Unternehmung?
Existieren.

Die teuerste Anschaffung?

Geschenke. Von Geburtstag bis Weihnachten bis grundlos. Ich habe noch nie so viel verschenkt wie im Jahre 2008. Ach und 2009. Das Schenken geht weiter. Gestern schon wieder 10 Euro für ein Geschenk losgeworden.

Das beeindruckendste Buch?

„Commentarii de bello gallico“. Hoch lebe Caesar. Und die Lateinstunden!

Die zwei ergreifendsten Filme?

„Der englische Patient“ und „Meine Erde“.

Meistgehörte Bands:

Flogging Molly, Blind Guardian, Jack Johnson, Bruce Springsteen, Fiddler's Green, Ensiferum, Pearl Jam, Alan Stivell ...

Vorherrschendes Gefühl 2008?

Optimismus und Ausgeglichenheit und Glückseligkeit.

2008 zum ersten Mal getan?

Geküsst.

2008 nach langer Zeit wieder getan?
Geschrieben.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?

Ich habe keine Ahnung.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Einfach mal zu denken! DENKEN! Erst denken, dann reden, dann handeln.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Das müssen die anderen entscheiden. Darüber kann ich nicht urteilen. Nur vermuten.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Freude.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
1. Ich liebe dich.
2. Du bist doof.

2008 war mit einem Wort …?

Sehr bewegend.

Bis dann, haut rein :]

Anika.

Montag, 5. Januar 2009

Die Band des Tages.
























Es schneit.
Ich muss ehrlich sein, ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dass es hier jemals wieder richtig schneit und nun ist es soweit. Es schneit.
Alles weiß, über alles legt sich diese weiße Decke.
Winterschlaf.

Und die perfekte Musik zum Flockentanz findet man hier.

http://hastalaotramexico.de/


MK.

Das Ende der Welt - Teil 1



Der Effekt der Finanzkrise war gewaltig.
Erst der Schock, dann dieses beschämte Amusement deswegen und diese fahlen satirischen Witze darüber. Hier und da die ein oder andere Verschwörungstheorie, auch mal eine Entwarnung. "Ist doch gar nicht so schlimm" oder "Ich hab Tschernobyl, BSE und Vogelgrippe auch überstanden" sagte man.
Dass das Ende des Kapitalismus nicht mit einer Trendseuche vergleichbar ist, wusste man damals zwar schon, aber es ließ sich dann doch besser unbekümmert abwarten.
Nach der Währungsreform ein Jahr später und dem Totalzusammenbruch der Wirtschaftspolitik konnte man sich nicht einigen. Der Krieg brach zuerst in den Ländern der damals sogenannten "Dritten Welt" aus, dort herrschten schon immer Unruhen, schon lange vor der Krise.

Krieg um Nahrungsmittel, in Afrika und Asien wurden Temperaturen erreicht, die den Wasserkreislauf sprichwörtlich in Luft aufgelöst hatten. Alles zog in zentralere Regionen in denen der Ackerbau noch Früchte trug.
Die Heimat wurde überschwemmt, die halbe Familie ersoff unter der Welle, die Küsten zogen weiter landeinwärts. Dadurch wurden Seewege länger und das wilde Klima machte die Seefahrt zu einem tödlichen Abenteuer. Starke Winde ließen außerdem ganze Vogelschwärme orientierungslos über See verenden und die Entwicklung neuer Fluggeräte ließ den Luftverkehr für mehrere Jahre stoppen.
Die ganze Welt geriet aus dem Anker.

Die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt änderte sich erst mit der Überschwemmung Nord-Westeuropas und der Ost- und Westküste Amerikas. Doch dann war es zu spät.
Die Atmosphäre wurde so sehr mit Müll-Gasen vollgepumpt, dass sie allmählich trüb war. Selten sah man Nachts noch Sterne am Himmel, umso öfter schneite es in höher gelegenen Gefilden, da das Wasser an den Staubpartikeln in der Luft festfror und ganze Landstriche mit weißem Puder überzog, man passte sich bald an die neuen Verhältnisse an, bis man einsah, dass der Aufwand größer war, als der Schaden und in günstiger gelegene Regionen auswanderte.

Der erste Versuch, die Krise zu bewältigen, war, wie schon erwähnt, eine Währungsreform. Logistisch war es unmöglich, eine Münzwährung einzuführen, denn Metall wurde mit den Jahren immer knapper und Papier war für die Weltwährung mehr als genug vorhanden. Man verbrannte all die Dollars, Yens und Euros, denn recyceln ließen sich diese mit Schwermetall und Edelchemikalien versetzten Papierfetzen nicht. Auf der ganzen Welt neue Banknoten drucken und austeilen zu lassen war ein Ereignis, das den Optmismus immens stärkte.
Die Tundra lichtete sich nach und nach, in Südamerika, China und Indien wurden Wälder zugunsten neuer Ackerflächen gerodet, was sich bald als Fehler herausstellte.
Der Papiervorrat, der für die Geldscheine aufgebraucht wurde, war brutal, und schon bald wurde Papier um bis zu fast 60% teurer, was der Wirtschaft einen crucialen Schlag verpasste. Papier wurde quasi überall benötigt, das fängt mit dem Klopapier an und endet mit den Gesetzesbeschlüssen und -anträgen im Weltrat, die für alle Abgeordneten in sämtlichen Sprachen abgedruckt wurden.

Krankheits- und Seuchengebiete sowie die geographische Artenverteilung verschoben sich schneller, als die Evolution die Menschen an die neuen Umstände anpassen konnte, es kam zu einem Massensterben in sämtlichen Gebieten.
Armut, Nahrungsknappheit und Krankheiten, bedingt durch den als relativ harmlos abgetanem Treibhauseffekt, richteten ganze Völker zugrunde.


___________________________________________________


So oder so ähnlich könnte der weitere Verlauf unserer Geschichte aussehen, und wer jetzt sagt "Fiktion!" und "vollkommen übertrieben", der hat den Eintrag nicht verstanden.

Ressourcen sind nicht unendlich, genau so wenig ist es der Platz für noch mehr Bevölkerung, und, und, oder.

Es tut nicht weh und es kostet nichts, im Gegenteil, man gewinnt am Ende so viel dadurch, wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt.
Zeit für sich selbst, um sich im Zusammenhang mit der Welt zu begreifen.
Zeit für Gedanken, wirtschaftlich, politisch und moralisch; was kann ich leisten, was kann ich bewirken und was kann ich wagen?
Zeit, die jeder hat, und die sich somit auch jeder nehmen kann.

Für das neue Jahr nehme ich mir vor, mir Zeit zu nehmen, für eben diese Dinge.
Was kann ich leisten und wa skann ich mir leisten?
Was kann ich bewirken, für andere und mit anderen?
Was kann ich wagen und was führt zu allgemeinem Glück?

Wir brauchen einen neuen Lebensstil, einen neuen "Way of life".
Die Frage ist - wie so oft - nicht ob sondern wann.
Es ist nie zu früh, sich über sich und über die Welt, in der man lebt, Gedanken zu machen.

Es sind kleine Dinge, keine Änderungen, sondern Umgewöhnungen.
Das vollgerotzte Taschentuch nicht neben dem Papierkorb liegen lassen, den Kaugummi nicht auf dem Boden festtreten. Das Auto lieber mal doch stehen lassen und das Fahrrad nehmen. Statt die Heizung zum Glühen zu bringen einfach mal was drüberziehen.
Blockblätter beidseitig beschreiben und dadurch 50% Papier einsparen.
Es sind kleine dinge, keine Änderungen, sondern Umgewöhnungen, die sich jeder problemlos leisten kann.

Gebt 2009 doch bitte ein bisschen auf eure Mitmenschen und euren Wohnraum acht.
Euch wird dafür gedankt werden.


MK.

Sonntag, 4. Januar 2009

Das war 2008.

Bevor ich mir irgendwoher ein Stöckchen nehme oder wieder nur stumpf das Jahr zusammenfasse.
Dieses Jahr gibt es eine

BESTE/DOOFSTE-LISTE

Schönstes Konzert 2008.
Opeth im Dezember. Herr Akerfeldt hat mit seiner Kapelle das ganze LKA in eine völlig mitreißende Stimmung versetzt. Eine optimale Setlist, perfekter Sound, ein (verhältnismäßig) cooles Publikum und eine Mordsgewalt, die von der Bühne kam, als Opeth sich auf ihr breit machten.

Schrecklichstes Konzert 2008.
Lokal-Gig in Rastatt. Grottig schlechte Bands, ein assoziales Publikum, eine unzumutbare Location. Eine Erfahrung, die wohl sehr wichtig, aber überaus grausam war. Und eine nette Wendung hatte der Abend ja dann doch :D


Tollstes Buch 2008.
Dieses Jahr hab ich kein einziges Buch zu Ende gelesen.
Dafür selbst eines gebunden.
Die betreffenden Personen wissen bescheid.

Doofstes Buch 2008.
Lessings Nathan der Weise. Bäh.


Coolste Anschaffung für mein Zimmer 2008:
Vier mal Benno. Eigentlich ein CD-Regal, aber drei mal als Bücher- und DVD-Regal missbraucht.
Ganz ganz knapp zweiter Platz: das Doppelbett. Man schläft darauf wie ein König, nur hat es den Nachteil, dass es gaaaanz schwer fällt, wieder aufzuwachen xD

Blödeste Anschaffung für mein Zimmer 2008:
Den ganzen Müll, von dem ich mich aber irgendwie nicht trennen kann.


Beste Entscheidung 2008:
Das Negationskapitel abzuschließen.

Bereuenswerteste Entscheidung 2008:
Den Führerschein zu machen.


Bester Film 2008:
Sweeney Todd. Ganz eindeutig.
Platz Zwei teilen sich In Bruges und The Dark Knight.

Enttäuschenster Film 2008:
Clone Wars.


Und so weiter :D


Aber jetzt doch noch ein schönes Stöckchen gefunden.
Bloß ein bisschen gekürzt.

Zugenommen oder abgenommen?
Ab.

Haare länger oder kürzer?
Länger :D

Mehr Kohle oder weniger?
Weniger.. xDD

Mehr bewegt oder weniger?
Viel. Mehr.

Der hirnrissigste Plan?
Den Führerschein machen zu wollen.

Die gefährlichste Unternehmung?
... Führerschein. Platz zwei belegt: Auf nem zugefrorenen See Eisbrocken rumschießen und hinterherrennen.

Die teuerste Anschaffung?
Führerschein.

Das beeindruckendste Buch?
Janwillem Van der Wetering - Der leere Spiegel.

Der ergreifendste Film?
Magnolia.

Meistgehörte CDs?
Opeth - Watershed, THD - Hold your Breath, Portugal. The Man - Waiter: You Vultures!, Knorkator - Ich Hasse Musik, Coldplay - A Rush Of Blood To The Head, She Said Destroy - This City Speaks In Tongues, Tocotronic - Kapitulation, Madsen - Frieden im Krieg

Vorherrschendes Gefühl 2008?
Optimismus und Ausgeglichenheit.

2008 zum ersten Mal getan?
Auto gefahrn. Ne Torte gebacken. Nen Film gemacht.

2008 nach langer Zeit wieder getan?
Mal wieder richtig viel Kino.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Führerschein,

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Ökonomisches und bewusstes Handeln.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Stückchen.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Volle Unterstützung in Sachen Führerschein und dieses eine besondere Lächeln.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
"Bild dir nichts darauf ein"

2008 war mit einem Wort …?
Bewegend.


MK.

Donnerstag, 1. Januar 2009

DER MANN und die Frau.



[Toller Aufhänger - ich weiß :P]

Ich war nun seit mehreren Tagen aufs Äußerste mit der Frage des Themas bezüglich dieses Postes beschäftigt. Es geisterten mehrere Ideen in meinem Kopf herum, doch keine schien mir interessant und ausbaufähig genug, um den ehrenvoll Platz auf ebendiesem Blog zu finden. Am heutigen Mittag war es mir genug mit den Denken und ich wollte auf andere Weise zu einem Postthema gelangen. Ich wandte dabei einen simplen Plan an und fragte Igor (17) beim „Schätten“ spontan, also eigentlich forderte ich ihn mehr dazu auf:

[12:45:58] Anika : sag mir mal ein wort.
[12:46:02] Anika : das erste, das dir einfällt.
[12:46:05] ie. : sex
[12:46:14] Anika : ..
[12:46:19] Anika : jetzt noch eins: :P
[12:46:27] ie. : das erste was mir einfällt wolltest du wissen xD
[12:46:38] Anika : und jetzt will ich das zweite wissen:
[12:46:41] Anika : ;P ;D
[12:46:51] ie. : fussball
[12:47:21] Anika : hm. und als drittes kommt dann auto?
[12:47:28] ie. : genau ;]

Das ist mir ein Thema wert. Naja. Zumindest werde ich daraus nun ein Thema improvisieren. Ein hoch auf die Improvisation. Lang lebe sie, in Ewigkeit geehrt. Bin zwar kein großer Freund von Prägnanz, aber hier glaube ich, dass es sinnvoll wäre, zurück zum springenden Punkt zu kommen. Mir stellt sich nämlich unwillkürlich und unwiderruflich die alles entscheidende und veränderternde Frage.. Hm. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob es klug wäre diese Frage auf einen von hauptsächlich Männern besuchtem Blog zu schreiben. Aber egal. Schreibe ich mal, was ich denke und denke ich mal, was ich schreibe:

Es stellt sich die Frage, ob alle Männer gleich ticken. Um diese Frage zu lüften oder besser um sie auf eine bessere Basis zu stellen, werde ich einen weiteren simplen Trick anwenden. Ich werde noch anderen männlichen Wesen die selbige Bitte stellen:

Zuerst zu Darius, einem 17jährigen (?) Schüler aus meiner holden Klasse. Männlich und deutsch-thailändischer Abstammung. Maximal-pigmentiert und mit Migrationshintergrund. Zwei bombenharte Ausdrücke in knallharter Kombination und einen Menschen belastend. Ja. Die Welt ist ungerecht. Hart, aber fai-.. äh, ungerecht:

[14:34:13] Anika : dann sag mir mal bitte ein wort. ;D
[14:34:28] Anika : also jenes, das dir zuerst einfällt.
[14:34:29] Anika : xD
[14:34:40] Darius : penner
[14:34:47] Anika : und ein zweites.
[14:34:59] Darius : brot
[14:35:08] Anika : und zu guter letzt ein drittes, bitte:
[14:35:51] Darius : anfang

Und nun zu keinem weniger als Matze (17) selbst:

[14:33:02] Matze : sorry, kleiner bruder hat den pc belegt. [...] also meine 3 wörter sind: schniddl, stiftung warentest und sumsemann Ö_Ö

Zum Schluss noch das Wort an Adrian, einem 19jährigen Gymnasiasten aus meiner Region, nun, aus meiner Stadt, um genau zu sein:

[16:00:06] Addi : aha. drei worte die mir direkt einfallen.
sylvester. schule. abi. so, nun zufrieden?

Das sind vier verschiedene Männer und ihre vier verschiedenen Reaktionen auf ein- und dieselbe Bitte. Die ersten drei Wörter, die ihnen zuerst in den Sinn gekommen sind. Ja. Und damit nicht genug. Ich schände nicht nur die Intimsphäre von unschuldigen armen männlichen Geschöpfen, indem ich, grausames Ding, einfach veröffentliche, was privat WAR - nein, ich werde mich auf diese Daten stürzen wie ein/e ausgehungerte/r Löwe/Löwin auf ein armes Zebra. Datenschutz? Eh, nope. England? Äh. Schäuble? Ach nee, nie gehört. Nie. Nie. Nie. Gehört? Sag nie niemals. Um Beschlossenes wahr werden zu lassen, werde ich mich nun an eine Analyse heranwagen und damit vielleicht das ewige Rätsel „Wie tickt das männliche Gehirn?!“ lüften. Zumindest das männliche jugendliche Gehirn. Doch dafür fehlt mir noch ein wichtiger Aspekt. Noch nicht aufgefallen? Wirklich nicht? Selten dumm. Nur zu gut, dass hier ein schlaues Wesen sitzt, das weiß, was zu tun ist. Wie soll ich wissen, wie der Mann tickt, wenn ich überhaupt nicht weiß, wie die Frau tickt? So ganz ohne Vergleich, ohne Gegenpol – hm. Nein! Dann könnte ich mich nicht darüber auslassen, wieviel schlechter der Mann als sein weibliches Gegenstück doch ist. Nein. Das geht nun wirklich. Ach. Ürbigens war das bei den Frauen wesentlich leichter vier Kooperationsopfer zu finden.

Zuerst Lydia (also known as Teila), meine werte und 16jährige Cousine:

‎[11:14:34] Alge : also. sag mir mal das erste wort, das dir spontan einfällt. bitte. spontan.
[11:14:55] Lydia : Riechen.
[11:15:06] Alge : und jetzt ein zweites:
[11:15:42] Lydia : Lila.
[11:16:02] Alge : und ein letztes:
[11:16:15] Lydia : Schokiii.

Dann Bianca, ein ebenfalls schon seit 16 Sommern und Wintern auf unserer Erde wandelndes Wesen weiblichen Geschlechts:

[11:49:15] Alge : sag mir mal das erste wort, das dir jetzt so spontan einfällt. bitte.
‎[11:49:25] BI-ANCA: sonne
[11:49:57] Alge: und ein zweites:
[11:50:12] BI-ANCA: etui
[11:50:32] Alge: und ein drittes:
[11:50:44] BI-ANCA: CD

Anschließend Berenike (kurz Bere), 16 Jahre:

[22:02:55] Alge : ja bitte?
[22:03:46] Bere: unglück schuld tränen

Und darauf folgt zuletzt die holde Maid Natha[lie], auch knackige 16 Jahre:

[13:46:57] Anika : aber du kannst mir jetzt sicherlich wegen den drei wörtern helfen.
[13:46:58] Anika : oder?
[...]
[13:48:39] Nathalie : liebe
[13:48:42] Nathalie : freundschaft
[13:48:49] Nathalie : seelen (weil ich das buch grad lese :P)

Sammeln wir die Begriffe zuerst einmal getrennt in Männlich und Weiblich:

Männlich:

[der]Sex, [der]Fußball, [das]Auto
[der]Penner, [das]Brot, [der]Anfang
[der]Schniedel, [die]Stiftung Warentest, [der]Sumsemann
[das]Silvester, [die]Schule, [das]Abi

Weiblich:


[das]Riechen, [das]Lila, [die]Schokolade
[die]Sonne, [das]Etui, [die]CD
[das]Unglück, [die]Schuld, [die]Tränen
[die]Liebe, [die]Freundschaft, [die]Seelen

Jetzt schauen wir uns das sehr oberflächlich an und überlegen, sind dort irgendwelche Auffälligkeiten und ich kann euch mit einem geübten Blick versichern, JA. Hallo? Ich habe gesagt, nennt die ersten drei Worte, die euch in den Sinn kommen und alle, egal ob Mann oder Weib, nennt Nomen? Schon mal was von Tuwörtern und Wiewörtern gehört? Oder von Verben und Adjektiven, von Adverben und Partizipien..? Nunja.
Wie wir sehen, ist das ein eindeutiger Beweis dafür, dass Männer und Frauen auf jeden Fall dem gleichen (oder demselben?) Denkmuster unterliegen. Wir können damit ausschließen, dass es sich um zwei verschiedene Arten handelt. Mann und Frau sind tatsächlich zwei Geschlechter, die zum Homo Sapiens gehören. Was auch, ganz nebenbei bemerkt, die ähnliche Anatomie der beiden Geschlechter sehr deutlich zeigt. Zurück zu den spezifischeren Denkweisen. Mann und Frau unter der Lupe:

6* der
2* die
4* das

0* der
8* die
4* das

Wir sehen uns die zu den Nomen gehörenden Artikel an und stellen erstaunt fest, dass der Mann mehrheitlich den maskulinen (heißt männlich – Mann und männlich, fällt dir da vielleicht etwas auf?) Artikel „der“ benutzt und nur zwei Mal „die“. Die Frau wendet dagegen häufiger den femininen Artikel „die“ an. Ja, was sagt uns das? Dass wir eine Sprache haben, die Unterschiede zwischen Mann und Frau macht und das auch zeigt? Möglich. Aber das ist uninteressant. Zumindest für mich. Wir beleuchten es lieber von einer anderen Seite, einer weitaus interessanteren. Nehmen wir an, dass „der“, der Artikel für den Mann schlechthin ist und „die“ für die Frau steht. „Das“ ist neutral, meinetwegen auch mit „ausgewogen“ zu übersetzen. Die Zahl der Verwendung der bestimmten Artikel gibt dann folglich an, wie männlich der Mann ist und wieviel Weib in ihm steckt. Umgekehrt bei den Frauen gilt das natürlich auch. So. Dann beleuchten wir jetzt einmal unsere Ergebnisse.

Unsere „Studie“ zeigt, dass der Mann im Durchschnitt zur Hälfte männlich und zu 33% neutral ist, aber auch dass immerhin zu 17% die Frau in ihm steckt. Mann und Frau sind quasi die Extreme, in die der Mensch verfallen kann. Der Mann baut also auf einem, sagen wir, mittelgroßen Fundament der Neutralität auf. Doch von da aus neigt er sehr oft zu typisch männlichem Verhalten, eher selten kommt seine weibliche Ader zu Tage. Ganz anders die Frau. Sie baut sich durchschnittlich aus 33% Neutralität und 67% Weiblichkeit auf. Zu beachten ist, dass keine Männlichkeit zu finden ist. Doch auf den zweiten Blick ist dies weniger erstaunlich. Es findet sich eine direkte Parallele in der Biologie. Man erinnere sich an die Chromosomen. X und Y sind die Geschlechterchromosomen. X-Chromosom ist für die Weiblichkeit und das Y-Chromosom für die Männlichkeit zuständig. Frauen haben den Chromosomensatz XX und Männer den Chromosomensatz XY. Sehr simpel ausgedrückt kann man erkennen, dass in der Frau eigentlich kein Mann steckt, im Mann aber sehr wohl Frau. Natürlich bezieht sich das eigentlich nur auf die Anatomie und der Mensch wird sicherlich auch durch die Gesellschaft und ihre Normen beeinflusst, verändert und gemacht. Trotzdem würde ich es als einen nicht außer Acht zu lassenden Aspekt bezeichnen. Aber zurück zu den beiden anderen Faktoren. Die Frau ist auf einem relativ kleinen Fundament der Neutralität befestigt. Sie greift eher ins Extrem und gibt ihre Weiblichkeit zum Ausdruck.

Natürlich schwanken diese Werte und fallen für jeden Menschen spezifisch aus. Und genau das werden wir uns jetzt zu nutze machen. Nun kommen die Kooperationsopfer einzeln unter's Messer. Jetzt können sie sich nicht mehr geschickt in der Masse verstecken.
Aber erst einmal grundsätzliches zu dieser Auswertung. Das Ergebnis bezieht sich nicht auf den allgemeinen Charakter des Menschen, sondern nur auf den, der im Moment der Befragung gerade besonders hervorgetretenen. Die Spontanität der Befragung sollte mögliches Verstellen der Person eliminieren.

3 = sehr sehr männlich/weiblich/neutral
2 = sehr männlich/weiblich/neutral
1 = männlich/weiblich/neutral
0 = gar nicht männlich/weiblich/neutral

Ladies first? Nope. Brechen wir diesen Grundsatz:

1.Igor:


2* der
0* die
1* das

Igor = sehr männlich, gar nicht weiblich und neutral.
Igor war in diesem Moment von der männlichen Seite bestimmt. Er benutzte „der“ zwar „nur“ zwei mal, doch sind Sex, Fußball und Auto wohl alles drei sehr männlich besetzte Begriffe. Möglich, dass er während dieser Zeitspanne unter leichten Aggressionen litt, die er seinem Geschlecht entsprechend auf externalistische Weise verarbeitete.

2.Darius:


2* der
0* die
1* das

Darius = sehr männlich, gar nicht weiblich und neutral.
Man könnte Darius' Zustand in dem Moment durchaus als normal für einen Mann bezeichnen. Vielleicht hatte er gerade seine Ruhe gefunden und war sehr zufrieden mit sich und der Gesamtsituation.

3.Matze:

2* der
1* die
0* das

Matze = sehr männlich, weiblich und gar nicht neutral.
Matze war in diesem Moment eher männlich, doch wies sein Verhalten auch weibliche Züge auf. Er wandelte lediglich in den Extremen, neutrales Verhalten wurde gemieden. Das lässt auf den Zustand „verliebt“ schließen.

4.Adrian:

0* der
1* die
2* das

Adrian = gar nicht männlich, weiblich und neutral.
Adrians Verhaltenmuster gehörte in diesem Moment eher dem einer zurückhaltenden Frau an. Möglicherweise las er zuvor einen schnulzigen Roman.

Und jetzt zu den Frauen:


1.Lydia/Teila:


0* der
1* die
2* das

Lydia = gar nicht männlich, weiblich und sehr neutral
Lydia befand sich zu der Zeit in einer recht ruhigen Situation, die sie mit sehr neutralem Verhalten beantwortete. Möglicherweise war sie ein wenig müde.

2.Bianca:

0* der
2* die
1* das

Bianca = gar nicht männlich, sehr weiblich und neutral.
Bianca bediente sich in dem Moment einem sehr Frauen typischen Verhalten. Vermutlich führte sie gerade alltägliche Handlungen aus (=putzen, kochen, aufräumen etc.).

3.Berenike:


0* der
2* die
1* das

Berenike = gar nicht männlich, sehr weiblich und neutral.
Berenike unterlag einem für Frauen natürlichen Verhaltensschema. Allerdings muss ich mit Blick auf die Begriffswahl feststellen, dass sie entweder unter Depressionen litt oder gerade starkes Mitgefühl für einen Mitmenschen verspürte.

4.Nathalie:

0* der
3* die
0* das

Nathalie = gar nicht männlich, sehr sehr weiblich und gar nicht neutral.
Nathalie ging während dieser Zeit sehr in das Extrem. Sie verhielt sich äußerst weiblich. Vielleicht hatte sie am Nachmittag eine Freundin besucht oder sich gerade eingehend mit ihrer Mutter unterhalten. Außerdem war sie, den Begriffen nach zu urteilen, sehr gut gelaunt.


Jetzt haben wir uns stundenlang Männer und Frauen angesehen, aber das eigentliche Thema immer noch nicht behandelt! Wir haben uns in den ganzen sechs (Word-)Seiten kein einziges Mal über das männliche Geschlecht ausgelassen. Machen wir es kurz, ganz kurz – ohne Umschweife und Argumentation. Was folgt ist ein einfacher Grundsatz von dem alles andere ausgeht. Das Fundament unseres Denken, unseres Handelns und letztendlich auch unseres Bestehens. Das Bestehen der Art Homo Sapiens. Der da wäre:

MÄNNER SIND SCHWEINE!


Wenn du jetzt einen roten Faden suchst, lass es lieber bleiben.

Ach und um zur Beantwortung der Frage „Wie tickt das männliche Gehirn?!“ zu kommen. Ich denke es tickt ziemlich regelmäßig. Es ist eine tickende Zeitbombe. Den Frauen sei das als Warnung gedacht, den Männern ebenso. Ich fürchte, eine neue Strategie muss her. Denn wie die Zeitbombe aufzuhalten, zu entschärfen ist, weiß einjede des Geschlechtes Frau...

Schönes neues Jahr 2009,

Anika.