Freitag, 3. Juli 2009
Mathepro.
Jawoll.
Es gibt da ein Fach, das ist das wohl umstrittenste aller (Schul-)Zeiten.
Deswegen kann ich es verstehen, wenn dieser Text auf meilenweites Unverständnis oder sogar auf Missbilligung stößt. Genau so polarisiert wie die Meinung über die Notwendigkeit der Mathematik wird wohl auch die Meinung zu diesem Artikel sein. Niemand sollte diesen Post persönlich nehmen;
Mathematik.
Ich finde ja, es ist das Fach, in dem man auf leichteste Art und Weise gute Zensuren abstauben kann. Voraussetzung ist lediglich, dass man von Anfang an konstant Zeit in die Verständnisförderung investiert.
Ich habe seit der ersten Klasse Mathe und habe mich immer bemüht, darin gut zu sein, was mir auch jedes Jahr gelungen ist. Dieses Jahr ist anders. Dieses Jahr habe ich begriffen, wie einfach und effektiv man seinen Schnitt durch Mathe heben kann.
Mathe ist das einzige Fach, in dem ich jedes Mal meine Hausaufgaben erledige. Der Zeitaufwand ist - im Gegensatz zu einer Meinung, die man in einem Kommentar oder Essay in geisteswissenschaftlichen Fächern wiedergibt - konstant und nicht von Interesse und übergreifendem Wissen abhängig, sondern davon, wie gut man in den letzten 2-3 Unterrichtsstunden mitgekommen ist.
Je nach Lehrer dauern Mathehausaufgaben für den geübten Schüler zwischen 15 und 30 Minuten, wohingegen man für einen Aufsatz oder das Lesen und Bearbeiten eines Textes schonmal gut doppelt so lange braucht.
Zudem unterliegen Mathehausaufgaben einem logischen Prinzip, und zwar dem, das in der vorhergehenden Unterrichtsstunde Gelernte an einem oder mehreren Beispielen explizit anzuwenden. In anderen Fächern ist dieser Zusammenhang meist weniger ausgeprägt und man muss ohnehin weiter ausholen.
Was wiederum auch logisch ist; Wer seine Hausaufgaben macht und im Unterricht mitkommt, lernt lineare Rechenoperationen, die man später variabel auf eine Klausur anwenden kann.
Die Benotung einer Klausur unterliegt in Mathematik keiner Willkür des Lehrers (Geschmack und Wertung des Inhalts etc.) sondern lediglich dem Richtig-oder-Falsch-Prinzip. Wer also eine breit vor- und durchgekaute Rechenoperation richtig angewandt hat, erhält die volle Punktzahl für eine Aufgabe.
Insgesamt besteht der Mathematikunterricht eigentlich nur aus dem Lernen einfacher und methodischer Rechenoperationen, dem man mit (im Gegensatz zu anderen Fächern) minimalen Aufwand nachkommen kann. Das gelernte baut linear aufeinander auf.
Aber genau so simpel wie dieses System ist, ist auch seine Zerbrechlichkeit. Verpasst man eine Einheit in diesem schrittweisen Lernen, wenn auch noch so klein, so kann man auf nichts mehr aufbauen, bzw. das Aufgebaute wird instabil.
Ein Extremfall: Wer in der Mittelstufe das Prinzip von Funktionen nicht einwandfrei verstanden hat, wird in der Oberstufe mit Ableitungsfunktionen, Stammfunktionen und Umkehrfunktionen nicht einwandfrei umgehen können.
Fehlt auch nur das Verständnis über den Zusammenhang von Steigung, y-Achsenabschnitt und der Variablen in einer Funktion, wird man die Methode von Ableitungen nicht erschließen können.
Ich für meinen Teil bin kein Musterschüler und habe in Mathe bisher alles verstanden. Ganz und gar nicht. Ich habe zum Teil starke Defizite aus Klasse 10, die noch nicht ins Gewicht fallen.
Aber wenn man einmal begriffen hat, wie einfach das Prinzip vom Matheunterricht ist, und mit wie wenig Mühe man gut darin sein kann (und zwar nur darin, in dem man nichts auslässt und der Konstanten mit regelmäßigen Hausaufgaben und Aufpassen folgt), fällt es einem schon viel leichter, sich fürs Mathelernen zu erwärmen.
MK.
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Autor: Matthias
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2 Kommentare:
ein weiteres defizit ist auch, dass man einen guten mathelehrer braucht. wenn man in den unterrichtstunden nämlich nichts versteht, weil er schlecht erklärt, kann man auf nichts aufbauen und die aufgaben nicht lösen und eigentlich nur auf die mathematische erleuchtung warten. xD
Stimmt.
Diese Variable muss man natürlich auch berücksichtigen.
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