Als allererstes möchte ich bemerken, dass dieser Polyfeucht-Eintrag nicht ganz auf meinem Mist gewachsen ist – vielmehr möchte ich einen Aspekt eines Berichtes wiedergeben, den ich heute beim Mittagstisch in der „Zeit“ las.
Ein Bericht auf vorderster Seite mit dem Titel „Lob des Sozialstaats“ fing meine Aufmerksamkeit. Man könnte sich fragen, warum sie nur einen Aspekt und nicht einfach nach dem simplen Prinzip Kopieren-Einfügen den ganzen Bericht auf Polyfeucht bannt - doch dafür gibt es tatsächlich gleich zweierlei Gründe. Zuerst einmal ist der Bericht für manch einen vielleicht von erschreckender Länge. Zweiter Grund ist dann, dass es einfach nicht meinem Prinzip entspricht, etwas zu vollständig zu kopieren und anschließend einzufügen, denn vielleicht geht damit verloren, was ich eigentlich ausdrücken wollte. Daten lassen sich viel zu leicht unendlich oft vervielfältigen.
Wenn ich etwas kopiere und dann einfüge, so ist es ein Link, der direkte Weg zur Primärquelle. Aber ich werde nun möglichst kurz den Inhalt des Berichtes mit meiner individuellen Note auf diesen Blog klatschen und ihr könnt ihn lesen, nicht lesen, oder aber, falls es euch interessiert, lieber auf den Link klicken, der direkt zum Bericht führt, denn nichts ist besser als das Original.
http://www.zeit.de/2009/19/01-Angst?page=1
Mit der Wirtschaftskrise kamen verschiedene Prognosen und Meinungen von verschiedenen Menschen zu verschiedenen Zeitpunkten auf. Darunter auch die Befürchtungen „sozialer Unruhen“ wegen der Krise (Michael Sommer) und „Gefahren für die Demokratie“ (Gesine Schwan). Der Artikel befasst sich im Wesentlichen damit, dass die Wirtschaftskrise in einem Sozialstaat nicht unbedingt in „sozialen Unruhen“ und „Gefahren für die Demokratie“ enden muss und dass sogar allein der Glaube daran lächerlich ist.
Dafür werden eine Reihe Begründungen gebracht, eine davon lautet wie folgt:
Ein schlichtes wie ergreifendes Argument, wie ich meine. Aber was will sie uns mit diesem Polyfeucht-Eintrag sagen oder will sie bloß eines, uns langweilen? Nein, das will sie nicht und wenn sie es doch tut, so entschuldigt sie sich herzlich und nein, ihr braucht jetzt nicht Angst und Bange werden. Eure Kinder und Kindeskinder sind vorerst in Sicherheit, denn sie will auch nicht auf Lehramt studieren.
Nein, ich will nur, dass man nicht vergisst, was Demokratie eigentlich bedeutet. Obgleich nicht perfekt, so ist sie doch wohl das einzige System, in dem die Wahrheit gesagt werden kann. Die Demokratie lebt von Kritik und ist damit wandelbar und letztendlich auch veränderungsfähig.
Eine Demokratie kann sich zu einer Diktatur entwickeln, doch der Umkehrschluss ist nicht möglich – eine Diktatur kann nur zu einer Demokratie entwickelt WERDEN.
Anika
Ein Bericht auf vorderster Seite mit dem Titel „Lob des Sozialstaats“ fing meine Aufmerksamkeit. Man könnte sich fragen, warum sie nur einen Aspekt und nicht einfach nach dem simplen Prinzip Kopieren-Einfügen den ganzen Bericht auf Polyfeucht bannt - doch dafür gibt es tatsächlich gleich zweierlei Gründe. Zuerst einmal ist der Bericht für manch einen vielleicht von erschreckender Länge. Zweiter Grund ist dann, dass es einfach nicht meinem Prinzip entspricht, etwas zu vollständig zu kopieren und anschließend einzufügen, denn vielleicht geht damit verloren, was ich eigentlich ausdrücken wollte. Daten lassen sich viel zu leicht unendlich oft vervielfältigen.
Wenn ich etwas kopiere und dann einfüge, so ist es ein Link, der direkte Weg zur Primärquelle. Aber ich werde nun möglichst kurz den Inhalt des Berichtes mit meiner individuellen Note auf diesen Blog klatschen und ihr könnt ihn lesen, nicht lesen, oder aber, falls es euch interessiert, lieber auf den Link klicken, der direkt zum Bericht führt, denn nichts ist besser als das Original.
http://www.zeit.de/2009/19/01-Angst?page=1
Mit der Wirtschaftskrise kamen verschiedene Prognosen und Meinungen von verschiedenen Menschen zu verschiedenen Zeitpunkten auf. Darunter auch die Befürchtungen „sozialer Unruhen“ wegen der Krise (Michael Sommer) und „Gefahren für die Demokratie“ (Gesine Schwan). Der Artikel befasst sich im Wesentlichen damit, dass die Wirtschaftskrise in einem Sozialstaat nicht unbedingt in „sozialen Unruhen“ und „Gefahren für die Demokratie“ enden muss und dass sogar allein der Glaube daran lächerlich ist.
Dafür werden eine Reihe Begründungen gebracht, eine davon lautet wie folgt:
Ohne das Wirtschaftswunder der Nachkriegsjahre, wird behauptet, wären die Westdeutschen niemals so gute Demokraten geworden. Selbst wenn das stimmt: Warum sollten in mehr als fünfzig Jahren aus den Wohlstandsdemokraten nicht Überzeugungsdemokraten geworden sein?
Jedenfalls ist es gefährlich, heute noch im Umkehrschluss zu behaupten, etwas weniger Wohlstand und Umverteilung führten zu weniger Demokratie. Wie armselig wäre das! Und was sollten Millionen arme und gleichwohl demokratische Inder oder Afrikaner von uns halten, wenn bei uns schon der Verzicht auf den Zweiturlaub das Wertesystem ins Wanken bringt? Wie sollen wir andere Nationen für die Demokratie begeistern, wenn unsere eigene Zustimmung an Rentenformeln und Hartz-IV-Regelsätzen hängt? Das würde bedeuten, dass für den Staat die Loyalität seiner Bürger käuflich wäre.
Ein schlichtes wie ergreifendes Argument, wie ich meine. Aber was will sie uns mit diesem Polyfeucht-Eintrag sagen oder will sie bloß eines, uns langweilen? Nein, das will sie nicht und wenn sie es doch tut, so entschuldigt sie sich herzlich und nein, ihr braucht jetzt nicht Angst und Bange werden. Eure Kinder und Kindeskinder sind vorerst in Sicherheit, denn sie will auch nicht auf Lehramt studieren.
Nein, ich will nur, dass man nicht vergisst, was Demokratie eigentlich bedeutet. Obgleich nicht perfekt, so ist sie doch wohl das einzige System, in dem die Wahrheit gesagt werden kann. Die Demokratie lebt von Kritik und ist damit wandelbar und letztendlich auch veränderungsfähig.
Eine Demokratie kann sich zu einer Diktatur entwickeln, doch der Umkehrschluss ist nicht möglich – eine Diktatur kann nur zu einer Demokratie entwickelt WERDEN.
Anika
6 Kommentare:
Also ich muss sagen so wie das in diesem Text aufgeführt ist stimmt es nicht ganz.
"Warum sollten in mehr als fünfzig Jahren aus den Wohlstandsdemokraten nicht Überzeugungsdemokraten geworden sein?"
- Weil dann die "Demokratie" in Deutschland funktionieren würde was aber absolut nicht der Fall ist. Scheinbar werden in letzter Zeit ja gerade alle Hebel umgelegt um die noch vorhandene Demokratie ganz auszumerzen.
Dann das Beispiel mit den Afrikanern und Indern. Die meisten Afrikaner glauben wohl kaum an Demokratie was sich wohl ganz einfach dadurch zeigt, dass sobald wieder, wenn irgendwo gewählt wird, die Reichen&Machthabenden manipulieren und verfälschen und die (Minderheits-) Massen sich sofort gegen den (rechtmäßig) Gewählten gewaltätig auflehnen falls ihnen dieser nicht passt.
"Das würde bedeuten, dass für den Staat die Loyalität seiner Bürger käuflich wäre."
- Tja genau das ist er aber. Denn wenn ein, vom Volk eingesetzter, Staat sich nicht für die Mehrheit des Volkes einsetzt (was unserer nun wirklich nicht tut), welchen Sinn hat sein Weiterbestehen?
Wenn die Wirtschaft nach einigermaßen realistischen Prognosen frühestens 2010 wieder sich langsam erholt und Ende 09 den Tiefpunkt durchfährt, dann kommt es sehr wohl zu sozialen Unruhen. Bzw es kommt drauf an wie man soziale Unruhen definiert, solang man damit zunehmende Demonstrationen meint dürfte die Bezeichnung auf jedenfall zutreffen (falls es "nur" dabei bleibt). Wpbei ich Gefahr für die "Demokratie" auch für übertrieben halte.
"Obgleich nicht perfekt, so ist sie doch wohl das einzige System, in dem die Wahrheit gesagt werden kann. Die Demokratie lebt von Kritik und ist damit wandelbar und letztendlich auch veränderungsfähig."
- also... naja so theoretisch zumindest. Allein schon die Tatsache, das seit eh und je die selben unfähigen Parteien an der Macht sind, die aber scheinbar nicht kritisiert werden (hach, die Medienpropaganda) und deswegen trotzdem an der Macht bleiben (wer genug Geld hat (das aus der Wirtschaft kommt...) kann eben genug Werbung machen) lässt einen schon an der richtigen Umsetzung einer Demokratie in Deutschland zweifeln.
Die Autorin hat scheinbar keine Ahnung von der Lebenssituation der Leute die die Krise am härtesten trifft. Und mal ehrlich, wer würde so eine Propaganda text schreiben (denn er redet einfach alles schön...) wenn er nicht wirklich Angst vor sozialen Unruhen hätte? Der (Zeitungs-) Text ist wirklich eine pure Verblendung.
mfg. Roman
"Das würde bedeuten, dass für den Staat die Loyalität seiner Bürger käuflich wäre."
Ich sag nur CDU und Rente. Mein Opa setzt seit 15 Jahren sein Kreuz bei Kohl und Kraut.
Ist aber nur ein Beispiel.
Käuflichkeit sollte nicht bis in den Bundestagsplenarsaal in Berlin reichen.
Deswegen Die PARTEI wählen.
Die sind wenigstens ehrlich.
;D
"Das würde bedeuten, dass für den Staat die Loyalität seiner Bürger käuflich wäre."
Gott sei Dank bin ich offen für Kritik, ansonsten würd' ich jetzt wohl explodieren. xD
Du und ich meine Dich Fishtank ;D, magst in einigen Punkten sicherlich rechthaben! Natürlich ist in vielen Staaten die Demokratie längst nicht mehr das, was eine Demokratie sein sollte - vor allem in Afrika, aber auch hier in Europa. Genau das ist der Grund für die Demokratie zu werben. Natürlich ist die Demokratie auch kein perfekts System, natürlich ist es an vielen Stellen noch fehlerhaft und ausbau- bzw. verbesserungsfähig, doch würde ich die Grundstruktur als ein gesellschaftfähiges System bezeichnen.
Natürlich muss der Staat tun, was die Bürger wollen, aber er muss gleichzeitig auch die Bürger beschützen. Zwei Dinge, die nicht immer ein und dasselbe sind.
Ich glaube, es ist überspitzt zu behaupten, die Loyalität der Bürger wäre käuflich. Natürlich muss ein System dazu fähig sein, eine Gesellschaft zu erstellen, die in Zufriedenheit und Einklang miteinander lebt. Doch wie erreicht man Zufriedenheit und Einklang? Sicherlich ist die Lösung nicht nur Geld und genügend Essen. Was nützt es mir alles Geld der Welt zu haben, wenn ich meine Meinung nicht frei äußern kann, wenn ich zusehen muss wie mein Diktator tausend Menschen umbringt. Mit Zufriedenheit bekommt man die Loyalität der Bürher - aber um zufrieden zu sein spielt die Gesamtsituation eine Rolle - politisch, sozial, wirtschaftlich.. , Da reicht nicht nur ein Faktor, sei es Geld, um die Loyalität der Bürger kaufen.
Sicherlich wird es zu sozialen Unruhen kommen, es kommt schließlich wegen jedes Mists zu sozialen Unruhen. Schweinegrippe oder was auch immer gerade von den Medien hochgespielt wird. Genau daovr hat der Autor, denke ich Angst, er hat Angst, dass die Medien die Wirtschaftskrise hochspielen und erzählen: "Die Demokratie wird gehörig ins Wackeln geraden!" Mit dieser Einstellung wird sie das vielleicht tatsächlich. Man muss die Krise als etwas positives sehen, als eine Möglichkeit das System zu verbessern, Schwachstellen zu erkennen, zu lösen.. etc. Wie sinnlos wäre das, die Demokratie zu zerstören, bevor man sie richtig aufgebaut hat. Natürlich dauert es länger, wenn man ein System aufbaut, dass die Meinungen aller vereinigen soll. Vielleicht ist meine Sichtweise etwas zu eingeschränkt, weil ich das Leben noch nie aus der Sicht eines Arbeitslosen, eines Außenseiters erlebt habe - aber Wahrnehmung ist nun einmal subjektiv und damit letztendlich auch die Wahrheit.
Und jetzt habe ich doch mehr geschrieben, als ich wollte.
'Tschuldigung, ich bin ein nerviges kleines Kind - ich weiß. ;D
Statt in deinem Post nur um das Thema herumzutänzeln hättest du genau das schreiben sollen, was hier in den Kommentaren steht. Das triffts viel besser auf den Punkt. Gerade der letzte Teil mit der Chance, die Demokratie eben jetzt zu stärken.
MK.
"Natürlich ist die Demokratie auch kein perfekts System"
- Ja denn sie funktioniert nämlich nur in sehr kleinen Gemeinschaften weil...
" wenn man ein System aufbaut, dass die Meinungen aller vereinigen soll"
- das ist ja das Problem, die wirklich allerwenigsten! haben eine wirklich eigene Meinung denn die wichtigen Themen sind mittlerweile nahezu unerschöpflich und verlangen ein enormes Fachwissen, also muss man sich auf Fachleute verlassen die "wissenschaftlich" arbeiten. Die öffentliche Meinung zu jedem Thema lässt sich aber leicht durch eine Studie der betreffenden Lobby ("Wissenschaftler") beeinflussen. Das hat genau gar nichts mehr mit Demokratie zu tun sondern hier ist der Mensch nur Beeinflussungsfaktor. Wer hat die Wahrheit am glaubwürdigsten verzehrt...
(Hab mir das Beispiel jetzt nicht aus der Nase gezogen sondern genau das ist passiert als vor kurzem 2 Studien (einmal Arbeitgeber und einmal Gewerkschaften) zufällig gleichzeitig erschienen und zum gleichen Thema zu völlig anderen Werten und Resultaten kamen..)
Ein passendes Zitat von Churchill:
"Die Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen -- Mit Ausnahme all derer, die wir bereits ausprobiert haben!"
Wie gesagt im kleinen Kreise funktioniert Demokratie sehr gut und ist auch noch im großen die Beste der Auswahlmöglichkeiten.
Aber was wir in Deutschland haben ist nun wirklich keine Demokratie mehr.
Trotzdem find ichs gut, dass wir hier darüber leidenschaftlich diskutieren ^_^
mfg. Fishtank
ps: ach mist schon wieder so lang... sry^^
Finde es auch gut, dass wir hier so anständig diskutieren. :]
Nun, du hast recht. Wir leben in einer Wissensgesellschaft - hast du kein Wissen, bist du auch kein richtiger (nutzvoller) Teil der Gesellschaft. Statistiken mögen oft verwirren und negativ beeinflussen - nun hat mit mein Vater einmal erklärt, dass man mit bestimmten mathematischen Kniffen aus allen Werten einen Graph, eine Statistik formen kann - obgleich die Werte noch so unsinnig sind, lässt sich nachher aus dem Graph zum Beispiel ablesen, dass zwei Werte voneinanderabhängen - z.B.: dass wenn ich mein Teller leer esse, die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass die Sonne scheint.
Dann gibt es natürlich noch tausend andere Varianten Statistiken zu verfälschen.. x,y-Achse vertauschen, verschiedene Einheiten etc.
Es gibt übrigens eine weitere lustige Studie. Keine Ahnung, wo ich davon gelesen habe, ich meine, es wäre GEO gewesen - auf jeden Fall hat ein Franzose einer Schulklasse Bilder von Menschen vorgelegt und sie sollten sich für einen Menschen entscheiden.
Nur waren das nicht irgendwelche Menschen, sondern französische Politiker. Natürlich entschieden sich die Kinder für den "Menschen", der auch nachher von den Erwachsenen gewählt wurde. Das gleiche bei Obama und anderen. Wie sehr Menschen auch versuchen nach rationalen Gründen zu wählen, Äußerlichkeiten und Ausstrahlung spielen immer eine große Rolle.
Jaja, und dabei habe ich versucht mich kurzzufassen.. xD
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