Dienstag, 5. Januar 2010

Elektronische Post?


Emails sind schöner. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie mich an Briefe erinnern - zugegeben, ich habe selten Briefe verschickt- selbst damals, als der Brief noch "in" und das Internet "out" war. Eigentlich denke ich so wenig an einen Brief, wenn ich eine Email schreibe.

Der Grund für meine Emailvorliebe liegt wohl eher im Pragmatismus. Ganz ehrlich, aber Schätten ist verdammt zeitaufwendig und " aller Vorteile des Schättens" zum Trotz.. mir nicht erlebnisreich genug. Ein Lehrer würde sagen: Qualität, nicht Quanität. Andere mögen es anders sehen. Andere halten Schätten für weitaus praktischer, da man sich nicht bewegen muss, sich verstellen kann.. etc. Aber nein, 'tschuldigung, mir reicht das nicht. Ich möchte die Menschen sehen, die Atmosphäre spüren, die Gefühle sehen, fühlen.. ich möchte die Realität in Gänze mitbekommen, nicht nur in Ansätzen.

Ich weiß nicht, aber der Knackpunkt für mich beim Schätten ist, dass man keine.. richtige Erinnerung daran hat. Ich meine, wenn Du Dich mit Freunden triffst, dann kannst Du den Abend vor Dir abspulen, Du kannst ihn mental noch einmal erleben,.. Du kannst Dich noch Tage später über ihn freuen und Dich mit Deinen Freunden über ihn unterhalten. Aber wenn Du den Abend schättest,.. dann mag das für den Moment lustig sein, aber in der Erinnerung wird bloß abgespeichert, was gesagt wurde. Und Tatsache ist, wer mag sich gern daran erinnern, wie man versunken vor'm PC saß? Und wer kann's?
Letztendlich war das Schätten dann doch nur Datenübertragung von der nichts bleibt, als zwei Protokolle: gespeichert, irgendwo in den endlosen Tiefen Deines PCs und irgendwo in den endlosen Tiefen Deines Hirns .

Das ist es, was ich kritisiere. Die Nachhaltigkeit, die Oberflächlichkeit des Erlebnisses. Emails sind anders,.. zeitsparend, reduziert - ich weiß nicht. Nichtsdestotrotz wirst Du schätten, kleiner Schlawiner, weil Schätten eben bequem ist und trotzdem unterhält. Die bequeme Variante der Bekämpfung von Langeweile.. vielleicht.

Und genug gedacht, jetzt wird geruht.


Anika

2 Kommentare:

Fishtank hat gesagt…

Chatten ist bequemer und vorallem viel zeitsparender. Im Vergleich zur Mail ist der Chat ein kurzes informatives (mal mehr oder weniger) Gespräch und die Mail ein Vortrag. Ich schreib Mails nur für "offizille" Angelegenheiten, aber um schnell was abzuklären o.ä. lieber chatten. Ist aber wohl Geschmackssache.

Matthias hat gesagt…

Ich finde schreiben anstrengender als reden. Mehr als über Post freue ich mich immer über einen persönlichen Besuch oder einen Anruf.