Samstag, 27. Dezember 2008

Meine (Lieblings)alben 2008.

Überall kriegt man Jahresrückblicke auf Ohren und Augen, der eine wiederholt sich im anderen.
Mein erster Jahresrückblick für 2008 bezieht sich auf die Alben, die im Laufe des Jahres ihren Weg in mein Bewusstsein gefunden haben.
Mit allen verbinde ich etwas, was ich nicht vermissen wollte, denn jedes war eine Bereicherung, sei es auch nur eine noch so kleine.

[In chronologischer Reihenfolge der Releasetermine, nicht in der Reihenfolge wie ich die Alben kennen gelernt habe.]


Madsen - Frieden im Krieg
Deutscher Indie-Rock
Kurz: Groschenphilosophie meets Schreigesang und rhytmische Rock-Riffs. Kommt nach ner Zeit ein wenig eintönig daher, bietet aber schöne Texte zum Mitsingen :D
Hat mir gezeigt: Philosophie und Weisheit müssen nicht kompliziert sein.
Anspieltipp


The Haverbrook Disaster - Hold Your Breath EP
Deutscher Post-Hardcore
Kurz: Mal blumig- mal ironisch-optmistische Texte mit Charakter, verknüpft mit eingängigen Melodien und genialer Rhytmik. Wird nie´mals langweilig. Definitiv einer meiner Lieblinge dieses Jahr.
Hat mir gezeigt: Musik, die um die ganze Welt geht, kann von überall kommen. Sogar aus dem eigenen Freundeskreis.
Anspieltipp


Sahg - II
Norwegischer Doom-Rock
Kurz: Spagat zwischen Oldschoolrock und modernen Einflüssen. Schöne, nicht zu sehr dominante Melodien und treibende Riffs. Sahg II klingt wie ein Klassiker und ist ideal zum nebenher hören.
Hat mir gezeigt: Norweger machen nicht nur guten Black Metal :D
Anspieltipp


The Very Best Works of Yoko Shimomura - Drammatica
Orchestrierter Videospielsoundtrack
Kurz: Ein wunderschöner Klangtraum. Das Deutsche Rundfunksymphonieorchester des WDR spielt neu bearbeitete Stücke aus Kingdom Hearts, Legend of Mana, Front Mission und Final Fantasy XIII Versus.
Hat mir gezeigt: Frauen können geniale Musik komponieren.
Anspieltipp


Dornenreich - In Luft geritzt
Deutscher Minimalismus-Folk
Kurz: Eviga und Inve erzeugen in Kombination eine unvergleichliche Atmosphäre. Die Instrumentalisierung ist minimal aber umso wirkungsvoller; Akustikgitarre, Geige, Schellenring und Evigas vielseitiger Gesang bilden ein gewöhnungsbedürftiges aber unvergleichliches Hörerlebnis. Irhendwie eine Art Akustikblackmetal.
Hat mir gezeigt: Musik ist ein Klangspiel, keine Klischeekunst.
Anspieltipp


Death Cab for Cutie - Narrow Stairs
Amerikanischer Indie-Poprock
Kurz: Eingängige Sorglosmusik mit netten Texten. Musik, die nicht aus der Reihe fällt oder sich in irgend einer Weise abhebt. Solide Songs zum mitsummen und gut fühlen, ab und zu hier und dort.
Hat mir gezeigt: I will posses your heart!
Anspieltipp


Opeth - Watershed
Schwedischer Progressive-Metal
Kurz: Weiteres Meisterwerk meiner Lieblingsband. Durch den Einfluss zweier neuer Bandmember (Frederik Akesson für Peter Lindgren an der Gitarre und Martin Axenrot für Martin Lopez am Schlagzeug) entsteht eine gewöhnungsbedürftige neue Dynamik des gewohnten Opeth-Klangs. Akerfeldt wagt Experimente mit an schwedische Volksmusik angelehnte Parts und krassen Übergängen und Breaks.
Hat mir gezeigt: Die Dinge ändern sich, es ist nur Gewohnheitssache.
Anspieltipp


Coldplay - Viva la Vida
Britischer Heavy Pop
Kurz: PinkFloydoleske Klangwelt trifft überproduzierten Radiopop und klingt irgendwie überaus gut. Ein Lied hängt einem schon zum Hals raus, eins ist noch nicht ganz todgespielt und der Rest klingt interessant aber bedeutungslos. Coldplay sind eine unverwechselbare Künstlertruppe.
Hat mir gezeigt: Auch Individualität ist kommerzfähig. Ich frage mich, was mit diesem Album passiert wäre, hätte man es unter einem anderen Bandnamen und ohne Viva la Vida released...
Anspieltipp


Sigur Rós - Með suð í eyrum við spilum endalaust
Isländischer Märchenrock
Kurz: Wie ein Feentanz. Wie ein milder Sommertag. Ein aksutisches Glücksgefühl. Was die Isländer da jedes Jahr auf die Beine stellen ist unvergleichlich und unbeschreiblich.
Hat mir gezeigt: Die Selbstverstädnlichkeit von Toleranz und Möglichkeit mit und in der Tradition.
Anspieltipp


Sky Eats Airplane - Sky Eats Airplane
Amerikanischer Elektro-/Hardcore
Kurz: Irgendwo zwischen Elektronic-Beats und rohem Newschool-Hardcore findet man den Namen Sky Eats Airplane. Mich persönlich reizt die Band als Ausnahme, weil Harcore ja sonst eigentlich nicht ganz meine Sparte ist. Neugier ist die Motivation, die mich dieses Album immer mal wieder anhören lässt.
Hat mir gezeigt: Weiß ich noch nich.
Anspieltipp


The Sound Of Animals Fighting - The Ocean And The Sun
Amerikanischer Experimental Post-Hardcore
Kurz: Psychedelische Elektroparts verschwimmen auf äußerst interessante Weise mit Rhytmen aus sämtlichen Welttraditionen und Hardcore-Riffs. Ein Studioprojekt einiger namhafter und weniger namhafter Künstler, welches auch nach dem zwanzigsten Mal hören immer noch ganz schön abgefahren daherkommt.
Hat mir gezeigt: Ungewöhnlich ist interessant. Obwohl mich die Hardcoresparte an sich nicht reizt, kann ich mich für ihre Abstraktion begeistern.
Anspieltipp


Metallica - Death Magnetic
Amerikanischer indiejahregekommener BayArea-Thrashmetal
Kurz: Metallica. Ein Phänomen, über das ich mich schon ausgelassen habe, u.a. genau über diese Scheibe und zwar HIER: Todesmagnet die Zweite
Hat mir gezeigt: Vergangenes zurückerzwingen ist zwar ganz schön aber irgendwie uncool.
Anspieltipp


Portugal. The Man - Censored Colors
Amerikanischer Alternative-Rock
Kurz: Im Prinzip einfacher Alternative-Rock, zuerst wollte ich es jedoch Post-Alternative-Experimental-Soft-Hardcore nennen, weil ich mir einbilde, Hardcore-Einflüsse rauszuhören.
Portugal. The Man sind geniale Musiker, die sich ein Album nach dem anderen aus dem Ärmel schütteln. 2006 ihr geniales Debüt, 2007 ein eher unexperimentelles "Church Mouth" und dieses Jahr von beidem etwas mit einer Prise interessanter Fremdeinflüsse.
Hat mir gezeigt: Wie Alternative-Rock sein muss.
Anspieltipp


Travis - Ode To J. Smith
Schottischer Indie Britpop
Kurz: Aufs erste Hören irgendwie uneingängig und langweilig. Ich habs noch nicht geschafft, mir das Album bei voller Konzentration anzuhören, was ich aber definitiv mal tun sollte, statt immer noch den genialen Vorgänger reinzuschmeißen, sobald die Travislust kommt.
Hat mir gezeigt: Weiß ich noch nicht.
Anspieltipp


Satyricon - The Age Of Nero
Norwegischer Kommerz Blackmetal
Kurz: Haha. Ich dachte, nach diesem Blackrock-"Now, Diabolical" gehts wieder in Richtung Metal. Das hat der liebe Satyr auch geschafft nur ist ihm dabei das selbe passiert wie Metallica. Vergangenes herbeizuzwingen ist zwar schön aber uncool. Neros Zeitalter klingt gewollt und aufgesetzt statt kreativ und künstlerisch wertvoll. Finde ich ein bisschen schade, aber in Hinsicht auf ihre bisherige Discographie werde ich die Band nicht abschreiben.
Hat mir gezeigt: Nichts besonderes.
Anspieltipp


She Said Destroy - This City Speaks In Tongues
Norwegischer Shoegaze-Hardcoremetal (Hui!)
Kurz: *hust* ... UUUAAARGH!!! Dieses Album ist ein Metalalbum, das Hardcore sein will und deshalb rotzt und reinhaut wie es keine andere Band schafft. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Jungs von She Said Destroy an/mit/bei ihrer Musik einen Heidenspaß haben und den bringen sie auch rüber. Ein Album für die gesunde Haudruff-Laune. Nicht ganz mit seinem Vorgänger vergleichbar. Andys Meinung würde mich mal interessieren :D
Hat mir gezeigt: Wie man Metal und Hardcore unter einen Hut bringen kann.
Anspieltipp


The Fall Of Troy - Ghostship EP
Amerikanischer Post-Hardcore
Kurz: *Vorfreudig rumhüpf* Ich kann nur sagen, dass ich vermute, dass die Platte geil ist.
Hat mir gezeigt: Noch nichts.
Anspieltipp



The Haverbrook Disaster - What's Gone Is Gone EP
Deutscher Post-Hardcore
Kurz: Rotziger, schon fast partyhafter Positive-Hardcore mit ballernden Riffs und einer ordentlichen Portion Boom! Release is in drei Tagen und ich durfte schonmal reinhören.
Hat mir gezeigt: What's Gone Is Gone :D
Anspieltipp


Wenn 2009 musikalisch nur halb so geil wird, dann freu ich mir nen Lebkuchen.
Was waren eure Alben 2008?


MK.

4 Kommentare:

andy. hat gesagt…

Der Beitrag mit dem größten Spaßfaktor bisher.

Fishtank hat gesagt…

Age of Nero war wirklich enttäuschend...
Wobei ich mir die ganzen (mir unbekannten) Hardcore Bands mal reinziehen könnte wenn die hier so hoch gelobt werden :>

Anonym hat gesagt…

Nun denn. Vorab vielen Dank für deine Hilfe als mein ganz persönlicher Langeweiletöter. Hier meine Meinungen zu den bisherigen Anspieltipps;

Madsen - Nachtbaden: Zu überleben & das trotz Anwendung der deutschen Sprache.. erstaunlich!

The Haverbrook Disaster - Captain We've Got A Problem: Klingt interessant, rockt! Die E-Gitarre könnte etwas mehr Platz für Soli einnehmen.

Sahg - Pyromancer: Das ROCKT! Geil. Leider gefällt mir die Stimme des Sängers nicht besonders. Der Rest macht das allerdings wieder wett.

The 13th Anthology - Drammatica by Yoko Shimomura: Interessant. Da alles Asiatische toll ist, ist zwangsweise auch jene dreizehnte Anthologie toll. Aber dagegen kann ich wirklich nichts sagen. Wenn man mal wieder alle Slayer Songs durchgehört hat oder aber von schrecklichen Kopfschmerzen geplagt wird, ist diese Art Musik sicher passend.

Dornenreich - Flügel In Fels: Gefällt mir absolut nicht. Geigenmusik nervt, Geflüstere Evigas noch mehr.

To be continued.. (Wenn du denn mal die Anspieltipps bei den restlichen Bands hinzufügst.)

A.G. hat gesagt…

hm. endlich, mein lieber musikratgeber. :D
jaa. jetzt habe ich in der tat was zu tun. madsen kenne ich bereits. die band hat mal "die zeit" beschrieben. naja. ich finde sie hat gute texte (vor allem goodbye logik), aber wie du auch sagtest, die musikalische umsetzung der texte (:P) ist auf dauer recht eintönig..
hui. danke noch mal. :]