Samstag, 25. Oktober 2008

Das tapfere Maik-lein

Es war einmal, vor langer Zeit (eigentlich vor knapp 2 Monaten), als eine kleine Meute von etwa 20 unerfahrenen Jünglingen, bestehend aus Heiden, Satanisten, holden Jungfrauen, Afros, Maiks, einem Prinzen und seiner Prinzessin, Al-Chemie-Freaks, einem intoleranten Hopper und einer für lange Zeit aus ihrem Heimatland verbannten Hausdienerin, sich in die tropfende Höhle des Hexenmeisters begab, um von ihm in die Geheimnisse der Al-Chemie eingeweiht zu werden.
Als er uns zum Ersten Mal erblickte, begrüßte er uns , eines wahren Meisters würdig, mit folgenden weisen Worten: "Ich ded jo "Grüß Gott" sage, awa bei so viel Heiden unna euch, traut
ma sich des garned!".
Und sofort begann der Hexenmeister damit, uns die energetischen und thermodynamischen Vorgänge beim Brauen von Zaubertränken und Antidoten zu erläutern. Erst nach einigen Stunden wurde uns Jünglingen bewusst, welch ein sadistisches menschliches(?) Wesen unser Braumeister war. Er labte sich regelmäßig an den schrecklichen Schmerzen, welche uns sein Haus-Krokodil zufügte und er genoss es, uns mit crucialen Fragen über das unüberschaubare Groß der Al-Chemie zu durchlöchern. Seine Lieblingsopfer wurden zum einen der unschuldige
Afro und zum anderen das nichtsverstehende, verwirrte Hausmädchen, welche sich stets wie eine Schlange aus der Gefahr wand. Auch realisierten wir, dass die Al-Chemie nicht mehr so einfach war, wie sie uns in den vergangenen Jahren von der jungen Hexenexpertin S. gelehrt wurde.
Infolgedessen verließ uns traurigerweise eine junge Al-Chemikerin in spe auf alle Ewigkeit, und ward bis heute niemehr gesehen, was uns zutiefst betrübte. Keiner weiß bis um heutigen Tag, wo sie ihre letzten Stunden bis zu ihrem Tod verbrachte. Doch unser Meister ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern führte uns noch weiter in die verborgenen Tiefen seines Kellergewölbes (im 2. Stock des Neubaus xD) und nach einigen hochkomplizierten Rechnungen und Schaubildern, welche viele der Lehrlinge an den Rand der Verzweiflung brachten und an ihrer Studienwahl zweifeln ließen, erfand der Hexenmeister unter höchster physischer und geistiger Anstrengung ein Gemisch aus Bariumhydroxid und Ammoniumthiocyanat, welches diabolischerweise an einem harmlosen, friedlichen Schwamm festfrierte, indem es der Umgebung und dem Schwamm Energie raubte wie ein Blutegel des Menschens Lebenssaft in sich einsog. Eine junge Schülerin traute sich gar, zur Verwunderung aller, die zerstörte Schwammoberfläche anzufassen, und brachte nur noch ein letztes "Des isch ganz nass" heraus, bevor sie auf alle Zeiten verstummte.
Doch gab es auch zwei tapfere, kühne und vorallem hübsche Jünglinge, dessen Namen auf alle Ewigkeit bekannt werden sollen: Maik und Brotz schafften es mithilfe passender Antworten
auf des Hexenmeisters Fragen ebendiesen zu erstaunen, wodurch sich ihre Mitarbeit von Stunde zu Stunde verbesserte und den Großmeister zufrieden stellte. Brotz schaffte es sogar, unter höchster Anstrengung das tückische Haus-Krokodil zu überwinden und beinahe den höchsten Gipfel des Berges zu erklimmen, wodurch er für lange Zeit von den grausamen Abfragen verschont bleiben wird.
Maiks Spezialität hingegen war es, die komplizierten Rechnungen und Gleichungen an der
Wand zu entschlüsseln, sie mithilfe eines kleinen weißen Kalkstabes geschickt umzustellen oder zu vervollständigen, sodass er ein gefragtes Objekt an der gefürchteten Kreidewand der Höhle war.
Ungeachtet dessen genossen viele der Lehrlinge den Unterricht des Großmeisters und schätzten dessen Geschicke, menschliche wie fachliche. Der Eishöhle folgte der Gang zum noch tiefer gelegenen Feuerschlund, in dessen Tiefen Millionen unschuldiger Bärlapp-Sporen einen grauenvollen Flammentod fanden, unter der Freude des Meisters sowie dessen von seinem Sadismus angesteckten Lehrlinge. Vorallem Maik fand daran Gefallen, bezeichnete die Verpuffung gar als "HEIIIßß!".
Nach vielen weiteren Stunden war der Großteil von uns Nichtwissenden endlich soweit, selbst die komplizierten Techniken der "Enthalpie-Bestimmung" an zahlreichen einzigartigen und für Viele unbekannte Ingredienzien, wie der tückischen Salzsäure, der gefährlichen Schwefelsäure oder des tödlichen und für einige äußerst ansprechende Ammoniumchlorids, durchzuführen. Maik schaffte es , geschickt wie er war, sich an den tödlichen und stark ätzenden NaOH-Plättchen an der Hand zu verletzen, überlebte dies jedoch knapp. Der uns bereits bekannte Afro zeigte großes Geschick im Umgang mit Messzylinder und Spatel. Vorallem durch unsere hervorragenden Al-Chemie-Utensilien, bestehend aus einem Plastikeimer, gummibärenförmigem Polystyrol und einem fettarmen Joghurt-Becher, gelang es der Gruppe "Maik, Afro, Brotz" , die genauesten und korrektesten Werte des gesamten Kurses zu errechnen, sodass sie auf eine höhere Stufe der Al-Chemie-Erkenntnis gelangten.
Doch ungeachtet der amüsanten und interessanten Stunden in des Hexenmeisters Höhle fanden sich bald einige Lehrlinge, welche die Arbeits- und Denkweisen und Unterrichtsmethoden unseres Meisters in Frage stellten und kritisierten. Vorallem ein kleiner, übergewichtiger Zappelphilipp mit überweiten Hosen unterbrach die Lehren unseres Meisters mit unqualifizierten Beiträgen und Fragen. Und vor nicht allzu langer Zeit drang das Gerücht in unsere Ohren, jemand finde sich mit den Unterrichtsmethoden unseres Al-Chemie-Meisters unterfordert. Wir alle waren geschockt als wir dies vernahmen, und fragten uns, wer dieser fiese Schuft nur sein konnte. Natürlich musste es jemand innerhalb der Hexengruft sein, denn nur er konnte von den geheimnisvollen und weisen Lehren unseres Vorbildes wissen.
Und so traf es sich, dass Maik, welcher unbedingt den Verräter in unserem Bunde aufspüren wollte, den Schuldigen durch einen Zufall fand. Dank seines messerscharfen Verstandes verknüpfte er einige kleine, aber ungemein wichtige Details miteinander, sodass er nun den Täter überführen konnte. Denn in der letzten Germanistik-Stunde wurde er Zeuge, wie sein Banknachbar ihm zeigte, dass die letzten drei Ziffern seines Personalausweises "666" waren. Des Weiteren wusste er, dass alle Satanisten unserer Stufe sich zweimal in der Woche in der Höhle des Hexenmeisters einfanden. Auch wurde er von der verdächtigten Person gefragt, ob er den Unterricht des Meisters in der Höhle ebenfalls zu einfach und schlecht fand. Daraufhin erwiderte Maik, dass er mit seinem Al-Chemie-Meister und dessen Unterricht sehr zufrieden sei, woraufhin ihm vom schwarzen Mann entgegnet wurde, er würde des Meisters "fachliche Kompetenz" in Frage stellen. Indem er diese einzelnen Indizien zusammenfügte, hatte Maik den Widersacher entlarvt, die größte Frage unserer Al-Chemie-Lehrlinge beantwortet und wieder einmal die Welt von einem bösen Gomez-Fiesling befreit.
Als Belohnung dafür bekamen die nun herangereiften Jünglinge eine Woche frei, um sich für die erste große Al-Chemie-Prüfung vorzubereiten, die Gifte und Zaubertränke sowie deren Wirkungen noch einmal durchzugehen und die erste Stufe in Richtung Hexenmeister zu erklimmen, welche unser Herr Doktor B. bereits lange vor unserer Geburt erklommen hatte.
Und sie alle lebten glücklich bis zum Tage ihrer Prüfung, an welcher sie alle verzagten und Suizid begingen.

Soviel zum Märchen.

Natürlich sollte uns jede Geschichte etwas lehren, zu dieser hier möchte ich Folgendes sagen:
Alle der im Text stehenden Elemente sind wahr und lediglich ein bisschen "amüsanter" umschrieben worden. Sie sollen einen kleinen Einblick in unseren Chemie 4-stündig Kurs geben. Unser "Hexenmeister", so finde ich, gehört zweifelsfrei zu den besten Lehrern an unserer Schule, er ist nett und fair und sein Unterricht durchaus interessant, gut strukturiert und sehr lehrreich. Zwar war die Umstellung von Frau Seilheimers Unterricht zum jetzigen relativ schwierig, doch hat man sich erst an Herrn B.´s Methoden und Abläufe gewöhnt und zeigt ein wenig Eigeninitiative sowie Interesse am Fach Chemie, hat man bereits einen großen Schritt getan und kann sich am neuen Unterrichtsstil erfreuen und daran Gefallen finden. Außerdem wird, durch Herrn B.´s Humor, der Unterricht immer wieder aufgelockert und durch seine verständnisvolle, geduldige und hilfreiche Mentalität fühlt sich niemand missverstanden oder fehl am Platz und wird jede Frage eines Schülers beantwortet.

Zum obigen "Verräter", falls er dies liest, was ich durchaus hoffe: Ich werde deinen Namen nicht nennen. Doch lass mich folgendes sagen: Es gibt viele Dinge, die man offen sagen kann. Und es gibt Dinge, welche man denken kann, aber keinesfalls aussprechen sollte. Gedanken kennen keine Grenzen, doch als 18-jähriger Mensch solche Sachen über einen Lehrer zu sagen, finde ich erbärmlich und arrogant. Ich glaube kaum, dass du als 18-jähriger, welcher sich als intelligentestes menschliches Wesen unserer Klasse sieht, dir einfach das Recht herausnehmen kannst, über die fachliche Kompetenz eines Lehrers urteilen zu können. Dazu bist du in der falschen Position. Herr B. hat viele Jahre lang Chemie studiert, promoviert, und viel mehr Erfahrung und vorallem fachliche Kompetenz im Fach Chemie als du in deinen 5 Lexika nachlesen kannst. Also bilde dir bloß nicht ein, du könntest beurteilen, ob ein Lehrer "fachlich kompetent" ist oder nicht. Wenn dir der Unterricht zu einfach ist, gut. Dann lern weiterhin das Chemiebuch auswendig, bilde dir ein, du wärst uns überlegen, aber lass uns weiterhin von unserem Chemielehrer das erklären, was du deiner Meinung nach bereits besser weißt als er. Wenn es dir zu einfach ist, kannst du ja jetzt schon die Abiturprüfung machen, innerhalb von 2 Wochen promovieren und das Staatsexamen in Chemie machen. Oder du unterrichtest dich selbst und bleibst dem Unterricht fern, damit wäre wahrscheinlich allen geholfen. Aber halte dich mit deinen arroganten, überheblichen Aussagen in Grenzen und bilde dir nicht ein, ein Lehrer wie Herr B. habe keine "fachliche Kompetenz"!

Ich habe fertig.

1 Kommentare:

Matthias hat gesagt…

Insgesamt ein geiler Eintrag xDD
Der erste Teil is saugut! :>

Aber auch wenn du Recht hast, den zweiten Teil nochmal als persönliche Abrechnung zu überstilisieren wäre nicht nötig gewesen. Hast du im ersten Teil viel witziger und subtiler geschafft.

In nem Jahr kannst du das nochmal angleichen und in die Abizeitung schreiben. Fänd ich gut :>


MK.